Während das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen der Schweiz und Grossbritannien von der EU unter Druck steht, geht die britische Steuerbehörde auf eigene Faust vor.
Die britische Steuerbehörde HMRC soll in den vergangenen Wochen rund 6'000 britische Bürger direkt kontaktiert haben, die sie verdächtigt, Steuern zu hinterziehen, sagt die Steuerberaterin Judith Gardener von «Taxback.com». Dies berichtet das Fachorgan «Director of Finance».
Da das Steuerabkommen zwischen der Schweiz und Grossbritanien erst 2013 in Kraft tritt, geht die HMRC auf eigene Faust auf die Suche nach Steuersündern.
Bereits 500 strafrechtliche Untersuchungen
«Bis zu 6'000 britische Bürger mit Schweizer Konten sind von der HMRC in den vergangenen Woche kontaktiert worden. Die Behörde lässt im Kampf um undeklarierte Gelder die Muskeln spielen», sagt Gardener.
Die neu eingerichtete Abteilung zur Koordinierung von Offshore-Konten hat bereits in 500 schweren Fällen mit Verdacht auf Steuerhinterziehung strafrechtliche Untersuchungen eingeleitet.
Letzte Chance wird genutzt
«Wir glauben, dass die HMRC eine schriftliche Bestätigung von den Individuen erwartet, in der festgelegt wird, was die Personen unternehmen wollen», schätzt Gardener die Lage ein.
Die Kundendaten hat die britische Steuerbehörde wohlmöglich von gestohlenen Daten-CDs erhalten.