Mit der spanischen BBVA und der Deutschen Bank haben am Donnerstag zwei der grössten europäischen Finanzinstitute ihre Jahreszahlen vorgelegt. Die Tendenz ist überwiegend positiv, aber es gibt auch Schattenseiten.

Die spanische BBVA hat das Nettoergebnis im vierten Quartal deutlich gesteigert. Der Jahresgewinn übertraf damit erstmals knapp die Marke von 10 Milliarden Euro. Die auch stark in Mexiko aktive Bank profitierte von höheren Provisionseinnahmen, einem guten Handelsgeschäft und höheren Zinsen.

Im vierten Quartal betrug der Nettogewinn 2,43 Milliarden Euro, ein Plus von 18 Prozent. Zudem wurde eine Schlussdividende von 0.41 Euro pro Aktie und ein Aktienrückkauf im Wert von rund 1 Milliarde Euro in Aussicht gestellt. Die Bank will 40 bis 50 Prozent ihres Gewinns an die Aktionäre ausschütten. Der Aktienkurs reagierte positiv auf die Zahlen und erreichte damit den höchsten Stand seit 15 Jahren.

Übergangsjahr mit Sonderbelastung

Bei der Deutschen Bank war das Ereignis, dass am Ende das Jahresergebnis belastet hat, bereits vorher bekannt. Die Bank war in einem jahrelangen Rechtsstreit unterlegen und musste den Aktionären der übernommenen Postbank einen Nachschlag beim Preis auszahlen.

Vor Steuern verdiente der Dax-Konzern knapp 5,3 Milliarden Euro. Zum Vorjahr war das ein Minus von rund 7 Prozent und lag damit unter den Markterwartungen. Die Rendite auf das materielle Eigenkapital betrug 4,7 Prozent.

Ohne Sonderbelastungen wuchsen die Erträge um 1,2 Milliarden auf 30,1 Milliarden Euro. Höhere Rückstellungen wurden damit mehr als wettgemacht. Bei der Investmentbank, im Privatkundengeschäft einschliesslich Postbank sowie bei der Fonds-Tochter DWS ging es aufwärts. Nur die Geschäftskundenbank verbuchte Einbussen.

Ziel einer Eigenkapitalrendite von 10 Prozent

Vorstandschef Christian Sewing hält am Ziel einer Eigenkapitalrendite von 10 Prozent im laufenden Jahr 2025 fest. Die Erträge sollen weiterhin auf rund 32 Milliarden Euro wachsen. Nur beim Kosten-Ertragsverhältnis ist die Prognose etwas weniger ambitioniert.

Sewing betonte, dass 2024 ein wichtiges Übergangsjahr bei der Umsetzung der Strategie gewesen sei. «Wir haben immer gesagt, dass 2025 für uns entscheidend werden wird. Am Ende dieses Jahres werden wir daran gemessen, ob wir mit unserer Transformations- und Wachstumsstrategie erfolgreich waren.»

Die Aktien der Deutschen Bank haben am Donnerstagmorgen deutlich nachgegeben.