In Asien ist die kombinierte Grossbank mit der Datenmigration schon fast durch, in der Schweiz haben die Vorbereitungen begonnen. Bislang verläuft der Prozess gut zu gut?

Mike Dargan ist wieder mal in Zürich. Dies war er in den vergangenen zwölf Monaten selten. Der Technikchef der UBS war vor allem auf Asien fokussiert. Dort startete die kombinierte Grossbank mit der Migration der Daten der Credit Suisse-Kunden aufs System der UBS.

Unvorstellbar grosse Menge an Daten

Es ist dies eine extrem grosse Menge an Daten, die verschoben werden muss: 110 Petabyte. Dies entspricht gut 1,1 Millionen Terabyte. Und weil sich darunter die meisten auch nichts vorstellen können, sagt Dargan bei einem Treffen mit Journalisten: «Sie bräuchten gut 275 Jahre, um einen Film von dieser Datengrösse zu schauen – und zwar nonstop.»

Die Datenmigration stellt eine der grössten Herausforderungen bei der Integration der Credit Suisse dar. Von einem rein technischen Standpunkt aus ist sie aber laut Dargan weniger komplex, wie dies möglicherweise den Anschein macht: Source System bzw. Source Destination sei dies. Oder stark vereinfacht ausgedrückt: Man zieht die Daten von einem Ort zum anderen.

«Wir sind gut unterwegs»

Allerdings vermeidet es die UBS, die Daten ihrer einstigen Mitbewerberin gleich in einem Schritt in ihr System zu integrieren, sondern transferiert sie zuerst in eine externe Box, wo die Daten nochmals geprüft werden.

In Hongkong und Singapur sowie in Japan und Luxemburg ist der Prozess abgeschlossen. Dargan will sich nicht zu sehr aus dem Fenster lehnen. «Wir sind gut unterwegs», meint er letztlich.

Weniger Probleme als erwartet

Kam es zu Problemen? In der IT spricht man nicht von Problemen, sondern von Tickets. Man habe einige Tickets eröffnet, aber «andererseits wäre es verwunderlich, wenn dies nicht der Fall gewesen wäre», sagt der Technikchef der UBS. Aber, und dies ist entscheidend: Unter dem Strich lief der Prozess bislang sehr reibungslos ab.

Asien, so sagt Dargan, sei eine gute Aufwärmübung gewesen. Jetzt steht der grösste Brocken an: Die Migration der Kundendaten in der Schweiz.

Zu Zwischenfällen ist es bislang nicht gekommen. Viele Finanzprodukte seien heute standardisiert, sagt er und huscht wieder davon.