Aus rechtlicher Warte ist die Credit Suisse in der Schweiz Geschichte. Doch nun beginnt die Zusammenführung der Kundendaten. Der Prozess birgt einige Tücken.

Seit Anfang dieser Woche existiert die Credit Suisse (Schweiz) AG (CS) als Firma nicht mehr. Der entsprechende Eintrag im Handelsregister des Kanton Zürich wurde gelöscht. Wenn die UBS in diesem Zuge von einem «Meilenstein» bei der Zusammenführung der beiden Institute spricht, ist dies nicht falsch – selbst wenn der Prozess auf den ersten Blick als recht simpel erscheint.

Denn erst durch die Löschung aus dem Handelsregister und der damit verbundenen Übertragung der Rechte auf die UBS kann die Migration der Kundendaten an die Hand genommen werden. Die Allgemeinen Geschäftsbeziehungen der Credit Suisse-Gesellschaften wurden dahingehend angepasst, dass ein Datentransfer zwischen den Gesellschaften ermöglicht wird. Diese Änderung war insbesondere im Hinblick auf die Vorbereitung der Migration von entscheidender Bedeutung.

UBS hat mehr investiert als die CS

Die UBS wird im Schweizer Geschäft Anfang 2025 mit der Überführung der Kundenkonten von der CS in ihr System beginnen. Dabei wird dem UBS-System der Vorzug gegeben. Nicht nur aus technischen Aspekten – die UBS hatte in den vergangenen Jahren mehr Mittel in die IT investiert als ihre einstige Mitbewerberin – sondern auch aufgrund der Datenmenge: rund 1,5 Millionen CS-Kundenkonten müssen migriert werden, im umgekehrten Falle wären es ungleich mehr gewesen.

Die UBS geht bei dem Prozess strikte vor: «Wir haben 3'000 IT-Applikationen der CS. Von diesen werden wir 300 behalten», sagte CEO Sergio Ermotti bereits im November 2023 in London. In diesem Zusammenhang wird auch die Banking-App CSX verschwinden.

Hochkomplexe Fälle

Dies wird zwar medial betrauert. Letztlich ist der Schritt aber nachvollziehbar: Man will alles auf einer Plattform haben. Um die Komplexität und die Risiken nicht zusätzlich zu erhöhen, werden zudem nur jene Daten migriert, die notwendig sind.

All dies soll letztlich die Kosten senken; bis Ende 2026 will die UBS gesamthaft 13 Milliarden Euro einsparen. Die IT spielt hierbei eine wesentliche Rolle.

Bei der Umstellung geht die UBS nach der Maxime vor: zuerst das Einfache, das Anspruchsvolle kommt ganz zum Schluss. Bei grossen Multinationals bedingt dies eine monatelange Vorbereitungszeit. 

Ausbau des Personals

Um einen reibungslosen Ablauf zu garantieren, wird die UBS t mehrere hundert Personen einsetzen, die Kunden bei Unklarheiten zur Seite stehen. Dies muss nicht zwangsläufig zu einer Ausweitung des Personalbestandes führen, denn die Grossbank will diese vor allem auch intern rekrutieren. 

So oder so: Die gesamte Umstellung wird ins Geld gehen. Laut der Nachrichtenagentur «Bloomberg» dürfte die Zusammenführung zwischen 1 und 3 Milliarden Dollar verschlingen. Spätestens Ende 2026 soll dann nicht nur die Rechtsform der CS Geschichte sein, sondern auch die IT.