Der CEO der UBS hat an der Generalversammlung die vielen Fortschritte gelobt, die man seit der Übernahme der Credit Suisse vor einem Jahr erzielt habe. Dass man damals zur Hilfe gerufen wurde, sei der ultimative Beweis für die Stärke der Grossbank, findet Sergio Ermotti.
UBS-CEO Sergio Ermotti rechnet weiter damit, dass die vollständige Integration der Credit Suisse (CS) erst 2026 unter Dach und Fach sein wird. Es brauche noch bedeutende Restrukturierungs-Massnahmen, bevor die Grossbank die Vorteile des Zusammenschlusses voll ausschöpfen könne, mahnte er an der Generalversammlung des Instituts am Mittwoch in Basel.
Rechtlicher Zusammenschluss als Startsignal
Doch am Ende werde eine stärkere Bank als zuvor dabei herauskommen. «Alle unsere Stakeholder und die Gemeinschaften, in denen wir tätig sind, profitieren vom Wert, den wir schaffen – besonders hier in der Schweiz», versprach der Tessiner an der Spitze der grössten Schweizer Bank.
«Die Integration ist ein Marathon, kein Sprint», sagte der UBS-Chef weiter. Als wichtigste Prioritäten für 2024 zählt er die Fusion der beiden Stammhäuser UBS und CS und die Überführung des US-Geschäfts in eine einzige Zwischen-Holdinggesellschaft. «Der Zusammenschluss unserer Schweizer Banken sollte noch vor Ende des dritten Quartals erfolgen», sagte Ermotti weiter.
Erst, wenn das geschehen sei, könnten die notwendigen Effizienzgewinne bezüglich Kosten, Kapital und Finanzierung realisiert werden.
«Faktisch unzutreffend»
Wie auch schon sein Vorredner, der Präsident Colm Kelleher, verwies CEO Ermotti auf die in den vergangenen Jahren gestiegenen Kapitalanforderungen für systemrelevante Banken. Fast schon etwas ärgerlich wandte er sich gegen die Behauptungen, dass die UBS über eine implizite Staatsgarantie verfüge. «Das ist faktisch unzutreffend.»
Die UBS verfüge über ein verlustabsorbierendes Kapital von rund 200 Milliarden Dollar. «Die Risiken von UBS werden von den Aktionärinnen und Aktionären getragen, und von den Inhabern der AT1-Instrumente und verlustabsorbierenden TLAC-Anleihen – nicht vom Steuerzahler», so Ermotti weiter.
Die vermeintliche Staatsgarantie spiegle sich auch nicht in den Bewertungen der Kreditbewertungsagenturen oder in ihren Ratings wider. Zudem seien die Finanzierungskosten der UBS klar höher als die von Instituten mit tatsächlichen Staatsgarantien.
UBS ist wichtig für die Schweiz
Es sei wichtig, konzedierte der UBS-Chef, aus dem Untergang der CS die richtigen Schlüsse zu ziehen. Das müsse jedoch auf Basis einer gründlichen Analyse der Fakten geschehen.
Die UBS spiele für die Schweiz eine wichtige Rolle, etwa als Steuerzahler oder Arbeitgeber, gab er zudem zu bedenken. «Auch sonst leisten UBS und ihre Mitarbeitenden vielfältige Beiträge – überall dort, wo wir leben und arbeiten.»
All das sei nur möglich aufgrund der Stärke der UBS als international wettbewerbsfähige Bank.