Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht untersucht die Schweizer Privatbank Julius Bär wegen unzureichender Risikokontrollstrukturen, die zum Engagement des Instituts beim bankrotten Immobilienmogul René Benko beigetragen haben.
Auslöser der Untersuchung, die noch vor der Abwicklung von Benkos Immobilienimperium Signa begann, seien Bedenken, dass die Geschäfts- und Kontrollfunktionen bei Bär nicht ausreichend voneinander getrennt seien, berichtet «Bloomberg» unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen (kostenpflichtiger Artikel).
Unzureichende Kontrolle?
Die Finma überprüfe die Berichtslinien der Banker, die für die Strukturierung von Krediten für Privatkunden wie Benko verantwortlich sind, die zur gleichen Person führen wie die Teams, die das Kreditrisiko verwalten, so die Quellen.
Beide Abteilungen würden letztlich von Finanzchefin Evie Kostakis beaufsichtigt, während das Risikoteam normalerweise dem Risikovorstand unterstehen würde, heisst es.
Schweizer Banken auf dem Prüfstand
Innerhalb der Bank sei man sich bewusst, dass keine Einzelperson für die Situation verantwortlich gemacht werden könne, da die Kredite an Benko drei verschiedene Risikokomitees durchlaufen hätten.
Unabhängig davon überwache die Finma die Schweizer Banken bezüglich ihrer Engagements bei der Signa-Gruppe und habe in einigen Fällen bereits Massnahmen ergriffen, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person weiter.