Mit der Lancierung eines eigenen europäischen Prime Brokerage Service stösst JP Morgan in ein Gebiet vor, in dem die Schweizer Grossbanken gut etabliert sind.

Heute fällt der Startschuss für die Prime-Brokerage-Plattform von JP Morgan für Europa, den Nahen Osten und Afrika (EMEA). Mit dieser bietet das Investmentbanking von JP Morgan ihren internationalen und regionalen Kunden das gesamte Spektrum vom Geld- und synthetischen Produkten vor Ort an.

Das Prime-Brokerage-Geschäft richtet sich an Hedge Funds und andere Grosskunden. Diesen werden Dienstleistungen wie Aktienfinanzierung, Wertschriftenverpfändung sowie Clearing- und Settlement-Infrastrukturen zur Verfügung gestellt.

Der Ausbau dieses Zweigs in Europa sei «ein Meilenstein für unser internationales Geschäft», sagt Sandie O'Connor, Chefin des weltweiten Prime-Services-Bereichs von JP Morgan.

Vorstoss gegen UBS und Credit Suisse

Die beiden Schweizer Grossbanken sind aktive Marktteilnehmer im europäischen Prime-Brokerage-Geschäft und erhalten durch den Markteintritt von JP Morgan zusätzliche Konkurrenz. Denkbar auch, dass JP Morgan nun auch vermehrt auf der Suche nach qualifiziertem Personal in diesem Bereich ist.

JP Morgan hat bereits angekündigt, zum bestehenden Team zusätzliche Arbeitskräfte anzustellen. Mit Christian Erickson, der jetzt die Abteilung Client Experience der Bank leitet, hat JP Morgan bereits kürzlich bei der UBS einen Kadermann gefunden. Erickson war zuvor COO des Prime Brokerage von UBS.