Der Geldwäschereiskandal in Singapur zieht weitere Kreise. Jetzt plant die Finanzaufsichtsbehörde offenbar eine Untersuchung der Banken, bei denen die illegitimen Gelder gehalten wurden. Dabei soll auch die Credit Suisse unter die Lupe genommen werden.
Die Monetary Authority of Singapore (MAS) will in den kommenden Wochen eine Untersuchung bei der Singapur-Niederlassung der Credit Suisse (CS) und anderer Banken starten, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) unter Berufung auf Kreise schreibt. Damit erreicht der mit einem Gesamtvolumen von 2 Milliarden Singapur-Dollar grösste Geldwäschereiskandal des Landes die nächste Stufe.
Mindestens ein Kunde der CS wurde in dem Fall angeklagt. Er besass bei der Bank ein Konto in Höhe von 92 Millionen Singapur-Dollar, das entspricht umgerechnet rund 61 Millionen Franken. Das ist das bisher grösste bekannte Konto in dem Fall.
Bei dem Kunden handelt es sich um Vang Shuiming, einen Chinesen mit türkischem Pass, der im Zuge einer Razzia Mitte August 2023 im asiatischen Stadtstaat mit neun weiteren Personen verhaftet worden war.
Die Aufsichtsbehörde wird prüfen, ob die Bank die Überwachung der vermögenden Kunden ordnungsgemäss durchgeführt hat. Die Beamten der MAS wollen in den kommenden Wochen Mitarbeiter befragen und Dokumente prüfen.
Auch andere Banken im Fadenkreuz
Neben der Credit Suisse unterhielt der Kunde auch Konten bei der Schweizer Bank Julius Bär, wo er 33 Millionen Singapur-Dollar hielt. Ausserdem besass er ein Konto mit 600’000 Singapur-Dollar bei der UOB und ein Konto mit 2,6 Millionen Singapur-Dollar malaysischen RHB Bank. Dem Beschuldigten wird auch die Fälschung von Bankdokumenten vorgeworfen, um die Citibank Singapur zu betrügen.
Die MAS könnte auch die anderen Banken untersuchen. Die Behörde könnte prüfen, ob die vorgeschriebenen Regeln bei der Meldung von verdächtigen Transaktionen eingehalten wurden.