Die milliardenschweren Abflüsse bei der Credit Suisse sind inzwischen stabilisiert – die UBS verzeichnete derweil im zweiten Quartal einen Rekord beim Neugeld.
Wie die UBS im Rahmen des Resultats für das zweite Quartal bekanntgegeben hat, ist es nach dem «Bank Run» auf die Credit Suisse (CS) vom vergangenen März gelungen, das Geschäft der übernommenen Bank weitgehend zu stabilisieren. Mehr noch: im zweiten Quartal sind beim kombinierten Konzern Einlagezuflüsse von 18 Milliarden Dollar hinzugekommen.
Die (positive) Dynamik halte nun auch im dritten Quartal an, hiess es weiter, zumal in der Vermögensverwaltung. Bis Ende August sind der UBS dort 7 Milliarden Dollar an Neugeld zugeflossen, der CS immerhin 1 Milliarde Dollar. Diese Wende wurde von Analysten der amerikanischen Grossbank J.P. Morgan bereits als sehr positiv gewertet.
Amerika enttäuscht
Für die kombinierte Grossbank ist dies zentral: Aus der operativen Perspektive besehen richten sich am Donnerstag alle Blicke auf die Vermögensverwaltung respektive auf das von Iqbal Khan geführte Kerngeschäft der UBS mit dem Global Wealth Management (GWM). Dort hat die Integration von CS-Vermögen und -Mannschaften bereits begonnen.
Wie es nun am Donnerstag hiess, verzeichnete die Division mit 16,2 Milliarden Dollar den höchsten Nettoneugeld-Zufluss in einem zweiten Quartal der letzten zehn Jahre. 15,3 Milliarden Dollar davon stammten aus dem Schweizer Heimmarkt. In der Wachstumsregion Amerika kam es hingegen zu Abflüssen im Umfang von 3,4 Milliarden Dollar.
Dynamik auch im dritten Quartal
Die Neugeld-Dynamik halte auch im dritten Quartal an, hiess es weiter. Ebenfalls mit positiven Zuflüssen wird im Fondsgeschäft (Asset Management) gerechnet.
Im GWM verwaltet die UBS nun 3,7 Billionen Dollar an Einlagen und ist nach eigenen Angaben (nach der US-Bank Morgan Stanley) die grösste Privatbank der Welt. Vom 5-Billionen-Dollar-Giganten, den die UBS dank den verwalteten Vermögen der übernommenen CS bis 2027 anstrebt, ist dies allerdings noch ein Stück weit entfernt.
Kunden an der Seitenlinie
Aufseiten des Vorsteuergewinns machten sich die Integrationskosten in der Sparte GWM bereits bemerkbar. So sank die Kennzahl zum Vorjahr im zweiten Quartal um 4 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar. Dies, während die Erträge um 1 Prozent zulegten. Weiterhin ist die reiche Kundschaft der UBS nur begrenzt an der Börse aktiv und ist auch zurückhaltend bei der Aufnahme von Lombardkrediten, wo die Kreditvolumen um 4,3 Milliarden Dollar zurückgingen. Das alles lastet auf dem Verdienst.
Das Aufwand-Ertrags-Verhältnis (CIR) stieg in der Folge gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozentpunkte auf 76,5 Prozent. Bei der Profitabilität ihres Kerngeschäfts liegt also noch Arbeit vor der UBS; bis 2026 will der Konzern eine CIR von weniger als 70 Prozent erreichen und eine Eigenkapital-Rendite von 15 Prozent.