J.P. Morgan hatte in der Hoffnung auf mehr Geschäft mit Family Offices ein eigenes Team in Genf aufgebaut. Medienberichten zufolge macht die amerikanischen Bank dort nun eine Kehrtwende.
J.P. Morgan wird das Schweizer Team für das Geschäft mit Family Offices in bestehende Strukturen integrieren. Betroffen sind ein halbes Dutzend Personen, die für die amerikanische Bank von Genf aus arbeiten. Dies berichtete die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) unter Verweis auf anonyme Quellen.
Das Institut, welches im hiesigen Private Banking stark auf eine superreiche Klientel fokussiert, hatte die Einheit erst im vergangenen Jahr weiter ausgebaut. Wie auch finews.ch berichtete, hatte die Grossbank dazu unter anderem zwei Experten von der UBS abgeworben.
Folge des Strukturwandels bei EAM
J.P. Morgan unterhielt bisher Multi-Family-Office-Desks in Genf, dem amerikanischen Miami und Singapur in Südostasien; diese Desks greifen jeweils auf die Expertise des US-Hauses im Private- und Investmentbanking sowie im Asset Management zurück. Für jene Kundschaft sei J.P. Morgan deshalb ein «One-stop powerhouse», lobte der Schweizer Private-Banking Chef Matteo Gianini noch im vergangenen Jahr.
Nun hat sich das erhoffte Potenzial offenbar nicht realisiert. Laut dem Agenturbericht wird dafür auch der Strukturwandel unter den Schweizer Vermögensverwaltern (EAM) verantwortlich gemacht. Deren Zahl nimmt wegen der nun zwingenden Lizenzierung und der allgemeinen Überalterung merklich ab.