Die Schaffhauser Kantonalbank will ihre Geschäftsprozesse und Dienstleistungen verstärkt digitalisieren. Zu diesem Zweck hat sie hohe Mittel bereitgestellt. Damit macht sich das Staatsinstitut fit für einen zunehmend schärferen Wettbewerb.
Bei der Schaffhauser Kantonalbank (SHKB) sorgten im ersten Halbjahr 2023 die stark gestiegenen kurzfristigen Zinsen und der im Vergleich zu anderen Instituten hohe Anteil an Geldmarkthypotheken für deutlich höhere Erträge im Kreditgeschäft. Der Netto-Erfolg im Zinsgeschäft legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 35 Prozent auf 53,4 Millionen Franken zu, wie einer Mitteilung vom Freitag zu entnehmen ist.
Die Kundenausleihungen stiegen leicht um 0,7 Prozent auf 7,60 Milliarden Franken, während die Kundengelder um 3,5 Prozent auf 5,75 Milliarden Franken sanken. Im aktuell anspruchsvollen Immobilienmarkt agiere man vorsichtig. «Dies führt zu einem deutlich geringeren Wachstum im Kreditbereich, was einen rückläufigen Refinanzierungsbedarf mit sich bringt», heisst es in der Mitteilung weiter. Deshalb wurden einige grössere Festgelder nicht verlängert. Die Kundengelder nahmen in der Folge leicht ab.
Zurückhaltung der Anlegerinnen und Anleger
Die höheren Zinsen und geopolitischen Spannungen haben die Anlegerinnen und Anleger verunsichert und sie agierten bei Investitionen zurückhaltend, schreibt die Bank weiter. Vor diesem Hintergrund seien die Depotvolumenzuflüsse positiv zu werten. Stabile Wertschriften- und Anlageerträge waren das Resultat.
Während der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 2,5 Prozent auf 20,3 Millionen Franken zurückging, stieg er im Handelsgeschäft um 64 Prozent auf 7,38 Millionen Franken an. Im Letzteren habe die Nachfrage nach Absicherungen in den beiden Hauptwährungen Dollar und Euro sowie das aktive Management der eigenen Handelsbestände zu dem Anstieg geführt.
Insgesamt legte der Betriebsertrag um 29 Prozent auf 84,3 Millionen Franken zu. Dem standen um 9,2 Prozent höhere Kosten von 32,9 Millionen Franken gegenüber. Der Halbjahresgewinn legte damit unter dem Strich um 59 Prozent auf 37,7 Millionen Franken zu.
Investitionen in die Digitalisierung
Die SHKB plant weitere «markante» Investitionen in Digitalisierung, Produkte und Prozesse. Genannt werden etwa der Umbau und die Neupositionierung des Retailgeschäfts oder die systemunterstützte Beratung im Hypothekarbereich, die Erweiterung des Kundenberatungsprozesses im Retailgeschäft und die Vereinfachung des Kontosortiments. Entsprechend werde die starke Investitionstätigkeit auch in den nächsten Jahren anhalten, betont das Institut.
Zudem geht die Bank davon aus, dass das Umfeld, insbesondere im Anlagegeschäft, anspruchsvoll bleibt. Trotzdem gibt sich die SHKB optimistisch: «Wir rechnen für 2023 mit einem Resultat über Vorjahr.»