Mit der Zusammenlegung des Investmentbankings rückt die UBS bei den Transaktionsgebühren wieder an die europäische Spitze auf. Die Absichten der Bank laufen allerdings in eine andere Richtung.


Durch die Übernahme der Credit Suisse ist die UBS wieder in die Top 10 der Investmentbanken nach Gebühren aufgestiegen. Die Schweizer Grossbank belegt nun gemäss Zahlen des Datenanbieter Dealogic den siebten Platz in der weltweiten Rangliste der Investmentbanking-Einnahmen.

Der Zusammenschluss gibt beiden Schweizer Banken vorübergehend Auftrieb, denn vor der Zwangsehe lag die UBS auf Platz 14 und die Credit Suisse auf Platz 18.

Zweitbeste europäische Bank

Mit der Zusammenlegung der beiden Dealmaking-Teams, die noch nicht abgeschlossen ist, sind der UBS im Jahr 2023 bisher 821,8 Millionen Dollar an Gebühren gutgeschrieben worden. Dies entspricht einem Marktanteil von 2,7 Prozent, berichtet die britische Finanzplattform «Financial News».

Damit liegt die UBS vor den europäischen Konkurrenten BNP Paribas und Deutsche Bank. Barclays ist die einzige europäische Bank, die mit rund 1,1 Milliarden Dollar an Einnahmen vor der neu fusionierten Schweizer Bank auf dem sechsten Platz liegt.

Traditionell starke CS

Die UBS rangierte zuletzt 2021 unter den Top 10 der Investmentbanken nach Gebühren weltweit, als sie inmitten eines beispiellosen Deal-Booms den 10. Platz belegte. Im vergangenen Jahr belegte sie mit 1,3 Milliarden Dollar den 12. Rang.

Vor der jüngsten Krise war die Credit Suisse - vor allem dank ihrer starken US-Präsenz und ihres führenden Leveraged-Finance-Geschäfts - stets die bestplatzierte europäische Investmentbank weltweit. In den letzten 22 Jahren belegte sie mindestens den sechsten oder siebten Platz, heisst es.

Vor einem Rückbau

Die UBS-Führungskräfte haben deutlich gemacht, dass die Investmentbank der Credit Suisse erheblich verkleinert wird, indem sie ihre Handelsbücher abbaut. Zudem sollen in Bereichen, in denen die UBS wachsen will, selektiv «Regenmacher» hinzugezogen werden, darunter in den USA und in Sektoren wie Technologie und Gesundheitswesen.

In Nord- und Südamerika rangiert die UBS laut Dealogic derzeit auf Platz 14, während sie vor der Fusion noch auf Platz 34 lag.

Führende Köpfe ernannt

Wie aus dem Bericht von «Financial News» weiter hervorgeht, ist das Spitzenteam für die Investmentbank bekannt. David Miller, der Co-Leiter der Investmentbank der Credit Suisse, wird die Bank verlassen, und Michael Ebert wird zum Leiter der Einheit in Nord- und Südamerika befördert.

Andere Schlüsselpositionen blieben bei UBS-Führungskräften. So wurden George Athanasopoulos und Jason Barron zu Co-Leitern des Bereichs Global Markets ernannt, und Javier Oficialdegui leitet das Dealmaking-Team zusammen mit Marco Valla, der zu UBS wechseln wird.