Lange nach ihrer Konkurrenz hat nun auch die Zürcher Staatsbank ihre eigene iPhone-App ins Leben gerufen. Finews.ch hat getestet, wie innovativ die Zürcher-App ist.

ZKB_frontDas Erste, was nach der Installation der ZKB-App ins Auge sticht, ist die grosse Infobox über die App. Diese führt zwar angenehm in das Programm ein und erklärt jede Funktion der App. Spätestens ach dem dritten Start stört sie jedoch nur noch, da sie rund ein Drittel der Bildfläche besetzt.

Grundsätzlich bietet die ZKB-App fünf Grundfunktionen, die auf der ZKB-Homepage so beschrieben werden: aktuelle Börsenkurse und Marktinformationen abrufen, persönliche Anlagefavoriten anlegen und verfolgen, kompakte Wirtschaftsnachrichten nachschlagen, Noten und Devisenkurse abfragen und umrechnen, ZKB-Filialen und -Geldautomaten suchen und finden.

Die Umsetzung der Börsenkurse ist der ZKB ziemlich gut und übersichtlich gelungen. Während man beim Konkurrenten Swissquote bei der Titelsuche noch den Börsenplatz angeben muss, kann bei der ZKB einfach Name, Symbol oder ISIN des gesuchten Titels eingegeben werden und schon spuckt die App ihre Resultate aus – von allen Börsenplätzen zusammengefasst. Dazu lässt sich über einmaliges Antippen auswählen, ob man nach einer Aktie, einem Fonds, einer Obligation, einem Edelmetall oder einem Index sucht.

Gucken, Ja – Handeln, Nein

SNB_kursIn der Detailansicht eines Titels werden wie gewohnt der aktuelle Kurs sowie dessen Performance-Grafik angezeigt. In der Queransicht wechselt die App in den Graphen, der wahlweise den Kursverlauf über einen Tag, fünf Tage, drei Monate, fünf Monate, ein Jahr, fünf Jahre oder Year-to-Date anzeigt.

Zudem können über ein News-Button aktuelle Nachrichten zum Titel abgerufen werden oder mit einem anderen Fingerwisch setzt man den Titel auf eine persönliche Favoriten-Liste. Was die App jedoch vermissen lässt, ist der direkte Handel mit Aktien. Das Programm dient lediglich dem Verfolgen der Märkte – aktiv mitwirken bleibt einem verwehrt.

Das Sicherheitsargument kann in diesem Bereich nicht mehr ernsthaft angebracht werden, zumal die Konkurrenz mit Swissquote und der St. Galler Kantonalbank schon bewiesen hat, dass Online-Banking via Apps im Rahmen der Schweizerischen Gesetzgebung möglich ist.

Die weiteren Funktionen der ZKB, die Abfrage von Noten- und Devisenkursen sowie der ZKB-Filialen und Geldautomaten-Finder sind hübsch gestaltet und halten, was sie versprechen. Am Währungsrechner gibt es zu bemängeln, dass die Kurse nur von oder in Schweizer Franken umgerechnet werden können. Dies liegt wohl daran, dass wenn man beim Bankschalter Fremdwährungen in eine andere Fremdwährung umtauscht, auch der Weg über den Schweizer Franken gemacht werden muss. Auch bei den Konkurrenz-Apps wird stets vom oder in den Schweizer Franken umgerechnet.

Fazit

Die ZKB-App ist übersichtlich gestaltet und hält, was sie verspricht – und leider nicht mehr. Die Funktionen sind altbekannt. Als ZKB-Kunde hätte man sich womöglich eine Handelsfunktion erwünscht. Zumal schon diverse Apps mit demselben Funktionsumfang existieren, hat die ZKB mit ihrem Wurf nichts Neues hervorgebracht. Zudem sind die Wechselkurse zeitverzögert angezeigt. Als Swissquote-Kunde hat man wenigstens Zugang zu Live-Wechselkursen. Alles in allem ist die ZKB-App eben nur eine weitere Banken-App.