Die Silber-Shorties könnten sich die Finger verbrennen: Der Rohstoffanalyst von LGT Capital Management stuft die Silberhausse als nach wie vor intakt ein.

Bayram Dincer (Bild), Rohstoffanalyst der LGT Capital Management, hält einen temporären Höchstpreis von knapp 60 US-Dollar pro Unze in diesem Jahr für möglich.

Dincer_BayramBei der seit 2009 vorherrschenden Preisentwicklung haben einige Marktbeobachter Parallelen zu den achtziger Jahren erkannt und Manipulationsvorwürfe geäussert.

Preis spiegelt Nachfragetrends

Dincer hält den Manipulationsvorwurf für unbegründet. «Unseres Erachtens ist der Silberpreis nicht manipuliert, sondern spiegelt die Nachfragetrends in der Fabrikation sowie die Investorennachfrage.»

Zudem befinde sich Silber in einem mittelfristigen Transformationsprozess von einem simplen Fabrikations- und Schmuckrohstoff hin zu einem Finanzinvestitionsgut und monetären Zahlungsmittel, schreibt er in den neusten Publikation «Perspektiven» von LGT Capital Management.

Silber im Wandel

Das Gesamtangebot an Silber ist leicht ansteigend: Das aggregierte Silberangebot aus globaler Minenproduktion, Alt- und Recyclingsilber, Netto-Staatsverkäufen und silberunterlegten Absicherungsgeschäften wächst  2011 um knapp 100 Millionen Feinunzen auf insgesamt 1'160 Millionen Unzen.

Auch die Gesamtnachfrage wächst weiter. Für 2011 erwartet Dincer eine weiter steigende, robuste Fabrikationsnachfrage und eine dominante Investitionsnachfrage. Der Wandel des Metalls zur monetären Geldeinheit werde den Silberpreis weiter in die Höhe treiben, ist er überzeugt.

Zusätzlich rechnen er mit einer Fortsetzung der Investitionsnachfrage nach physischem Silber aus den Industrie- und Entwicklungsländern, welche mittelfristig einen positiven, signifikant preistreibenden Einfluss haben wird.