In Paris gab es am Dienstag bei gleich fünf Banken Hausdurchsuchungen von französischen und deutschen Steuerfahndern. Es geht um erneut um Steuertricks mit Dividenden.
Die französische Finanzstaatsanwaltschaft hat bei fünf Banken Durchsuchungen durchführen lassen. An dem Einsatz waren rund 150 französische Steuerfahnder beteiligt, sowie sechs Beamte von der deutschen Steuerbehörde in Köln, wie die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) am Dienstag berichtet.
Ungenanntes Institut
Bei den Ermittlungen geht es um Vorwürfe der Steuerhinterziehung und Geldwäscherei im Zusammenhang mit Dividendenzahlungen bei sogenannten Cum-Cum-Geschäften, wie es weiter heisst.
Dabei stehen den Angaben zufolge die heimischen Finanzkonzerne Société Générale (SocGen), HSBC, BNP Paribas und deren Tochter Exane sowie Natixis im Visier der Ermittlungen. SocGen hat die Ermittlungen bestätigt.
Milliardenschäden für den Fiskus
In Deutschland laufen weiterhin Verfahren um die Cum-Ex- und Cum-Cum-Geschäfte von Banken im grössten Steuerskandal, den das Land bisher gesehen hat. Das Steuerschlupfloch, welches im Nachbarland einen Milliardenschaden verursacht hat, wurde 2012 geschlossen. Das deutsche Oberste Gericht hatte diese Praktiken 2021 in einem Grundsatzurteil als Straftat eingestuft.
Bei dieser Art von Geschäften, bei denen Aktien rund um den Dividendentermin zwischen verschiedenen Parteien hin und hergeschoben wurden, wurden von den Steuerbehörden mehrfach Rückzahlungen auf zuvor nie gezahlte Steuern beantragt.