Welche Auswirkungen die Rettungs-Übernahme der Credit Suisse durch die UBS hat, ist vorläufig schwer abzuschätzen. Nun hat BAK-Economics eine erste Prognose für die Schweiz abgegeben.
Die Ökonomen des Basler Instituts BAK-Economics rechnen damit, dass der bisher erlittene Wertschöpfungsverlust für den Schweizer Bankenplatz von Dauer sein dürfte, wie sie in der am Dienstag veröffentlichte Bewertung der geplanten Grossbanken-Fusion festhalten.
«Hinzu kommt die Ungewissheit, wie stark sich der mit dem Fall der CS einhergehende Imageschaden auf die weitere Entwicklung des internationalen Vermögensverwaltungsgeschäfts der Schweizer Banken auswirken wird.»
Bis zu ein Drittel
BAK-Economics hat sich bei der Einschätzung auf die Schweiz beschränkt. Von den insgesamt zuletzt noch mehr als 50'000 Beschäftigten der CS arbeiten hierzulande rund 16'000, während der Grossteil an ausländischen Standorten tätig ist.
Zusammen kämen die Banken gemäss BAK auf geschätzte 37’000 Stellen (Vollzeitäquivalent). «Das Rationalisierungspotenzial der beiden vereinten Banken liegt in der Grössenordnung von 9'500 bis 12'000 Stellen.» Das würde bedeuten, dass es bis zum Abschluss der Integration zu einem Stellenabbau hierzulande von bis zu einem knappen Drittel kommen könnte.
Stärkste Veränderungen im Kanton Zürich
Mit einem sprunghaften Anstieg der Arbeitslosenquote sei dennoch nicht zu rechnen, betont das BAK. Die genannte Zahl würde 0,3 Prozent der gesamten Schweizer Arbeitsplätze (FTE) ausmachen. Am stärksten spürbar werden die Veränderungen im Kanton Zürich sein. Hier wird das Rationalisierungspotenzial auf 6'500 bis 8'000 Stellen veranschlagt, was 0,9 Prozent aller Arbeitsplätze im Kanton entspricht.
Der Rationalisierungsprozess dürfte sich jedoch über mehrere Jahre erstrecken und ein Teil der Betroffenen werde auf dem von Fachkräftemangel geprägten Arbeitsmarkt gut vermittelbar sein.
Spürbare negative Effekte
Ein spürbarer Einfluss auf die Konjunkturentwicklung wird nicht erwartet. Für 2023 lautet die Prognose des BAK beim realen BIP-Wachstum weiter 0,7 Prozent und für 2024 1,6 Prozent.
Die negativen Effekte der CS-Krise bleiben grösstenteils auf den Bankensektor beschränkt. Dort werden sie spürbar sein, selbst wenn der Abfluss von Kundengeldern ins Ausland nun gestoppt sein sollte.
Versorgung mit Finanzdienstleistungen gesichert
Die Fusion habe das Risiko einer allgemeinen Bankenkrise deutlich reduziert und die Versorgung mit Finanzdienstleistungen bleibe für Kunden der Credit Suisse uneingeschränkt aufrecht erhalten.