Die Bank Vontobel leidet nach neun Monaten unter einem Abfluss von Geldern im Asset Management. Jetzt soll das Personal nicht weiter wachsen und Kosten eingespart werden.
Im dritten Quartal 2022 hat sich der Abwärtstrend bei der Bank Vontobel fortgesetzt. Angesichts der Lage an den Märkten und dem wirtschaftlichen Umfeld konnte die Bank nicht an das Rekordergebnis von 2021 anschliessen. Wie die Bank in einem Communiqué mitteilt, lag das Gesamtergebnis der Bank Vontobel entsprechend dem Halbjahresergebnis unter jenem des Vorjahrs; Zahlen wurden allerdings nicht genannt.
Negativ wirkte sich neben den niedrigen Marktbewertungen, die sich in den verwalteten Vermögen spiegeln, die weiterhin allgemeine Zurückhaltung der institutionellen Kunden bei Neuanlagen aus. Die Gründe hierfür liegen gemäss den Angaben in der branchenweit anhaltend hohen Unsicherheit bei der Zinsentwicklung sowie den rezessiven und geopolitischen Risiken.
Abflüsse im Asset Management
Beim gesamten Investmenthaus gingen die verwalteten Vermögen seit Jahresbeginn um 42,5 Milliarden Franken auf 201,2 Milliarden Franken zurück. Darin enthalten sind gemäss den Angaben Netto-Neugeldabflüsse in Höhe von 3,4 Milliarden Franken, ein positiver Effekt in Höhe von 6,2 Milliarden Franken aufgrund der Akquisition von UBS SFA sowie negative Auswirkungen von 43,8 Milliarden Franken auf die Marktentwicklung und 1,4 Milliarden Franken auf Währungseffekte.
Vom Netto-Neugeldabfluss von 3,4 Milliarden Franken in den ersten neun Monaten entfallen 7,3 Milliarden Franken auf Nettoabflüsse im Asset Management und 3,9 Milliarden auf Nettozuflüsse im Wealth Management.
Der Betriebsertrag von Digital Investing bewegt sich im dritten Quartal aufgrund der allgemein geringeren Nachfrage nach strukturierten Produkten wieder auf dem Niveau von 2019 vor der Corona-Pandemie.
Mittelfristpläne bestätigt
Die Kapitalausstattung liegt weiterhin deutlich über den Kapitalzielen der CET1-Quote von über 12 Prozent und die Gesamtkapitalquote befindet sich über 16 Prozent.
Auf die sich verschlechternden Marktbedingungen reagiert die Bank mit weiteren Einsparungen, die für 2022 zu einem 40 bis 70 Millionen Franken tieferen Geschäftsaufwand als im Vorjahr (1'068 Millionen Franken) führen sollen.
Wie es weiter heisst, wird Vontobel unter anderem das in den vergangenen Jahren kontinuierlich gewachsene Mitarbeiterteam nicht weiter ausbauen. Darüber hinaus werde das Geschäft konsequenter auf die Lighthouse-Strategie ausgerichtet, wodurch die Bruttokosten bis Ende 2023 um 65 Millionen Franken gesenkt würden.
Die bisher bis zum Ende des laufenden Jahres geltenden mittelfristigen Ziele schreibt die Bank bis 2024 fort. Dabei soll vor allem auf organisches Wachstum gesetzt werden.
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