In einem ungünstigen Umfeld steigert die VZ Gruppe ihre Betriebserträge und den Reingewinn gegenüber dem ersten Halbjahr 2021. Für das gesamte Geschäftsjahr 2022 dürfte der Gewinn nur leicht höher ausfallen als im Vorjahr.
Die VZ Gruppe konnte in den ersten sechs Monaten 2022 den Betriebsertrag um 11,8 Prozent und den Reingewinn um 12,6 Prozent steigern. Gemäss einer Medienmitteilung vom Freitag ist dieses positive Resultat vor allem dem Schwung zu verdanken, den die Gruppe aus dem Vorjahr mitgenommen hat.
Solide Bilanz
Mit 2,5 Milliarden Franken erreichte das Netto-Neugeld ein ähnliches Niveau wie in der Vorjahresperiode. Die Sicherheits- und Bilanz-Kennzahlen der Gruppe sind nach eigenen Angaben ausserordentlich solid und risikoarm strukturiert. Seit Ende 2021 wuchs die Bilanzsumme um 255 Millionen auf 6 Milliarden Franken. Dieser Anstieg ist auf die wachsende Kundenzahl zurückzuführen, wie es weiter heisst. Mit 23,5 Prozent liegt die Quote des harten Kernkapitals (CET1) weit über dem Durchschnitt der Branche.
Weil die Schweizerische Nationalbank ihre Zinsen erhöht und den Freibetrag für Sichteinlagen gesenkt hat, wird die VZ Gruppe ihr Interbanken-Geschäft deutlich reduzieren. Darum sollte die Bilanz trotz weiter steigender Kundenzahl in den nächsten 12 Monaten kaum wachsen.
Etwas höherer Jahresgewinn in Aussicht
Zwei Drittel ihrer Erträge erwirtschaftete die Gruppe im ersten Halbjahr aus verwalteten Vermögen. Aber auch die Honorare legten bei einer unverminderten Nachfrage nach Beratungsdienstleistungen zu, wie es weiter heisst.
Für das zweite Halbjahr rechnet die VZ Gruppe weiterhin mit einer starken Nachfrage nach Beratung. Gemäss CEO Matthias Reinhart dürfte die anhaltende Unsicherheit jedoch die Konvertierung in Plattform-Dienstleistungen verlangsamen. Zudem wird erwartet, dass die Erträge wegen der tieferen Bewertung der verwalteten Vermögen stagnieren oder nur leicht wachsen. Alle anderen Erträge sollten in ähnlichem Tempo wachsen wie im ersten Halbjahr.
Für das gesamte Geschäftsjahr erwarte die Gruppe in der Folge einen Gewinn, der nur leicht höher ausfällt als 2021. Allerdings gehe man von einer Rückkehr zum gewohnten Wachstum aus, sobald sich die Finanzmärkte wieder beruhigten.