Um die Genfer Bankensoftware-Schmiede Temenos ranken sich wieder einmal Übernahmegerüchte. Berichten zufolge ist ein Kauf nun definitiv geplatzt.
Offenbar planten Finanzinvestoren, darunter die von der schwedischen Wallenberg-Familie kontrollierte Privatmarkt-Firma EQT, die Übernahme der an der Schweizer Börse SIX kotierten Banken-IT-Entwicklerin Temenos. Dies berichtete das Börsenportal «The Market» (Artikel bezahlpflichtig) unter Verweis auf mehrere anonyme Quellen. Wie es weiter hiess, standen die Gespräche bereits vergangenen Februar kurz vor dem Abschluss.
Dass der Deal dann doch platzte, lag offenbar an den Preisvorstellungen des Temenos-Verwaltungsrats. EQT soll einen Aufpreis von bis zu 50 Prozent auf den damaligen Aktienkurs geboten haben; mit den Börsenverwerfungen nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine Ende desselben Monats sollen die Gespräche nochmals lanciert worden sein.
Früheren Berichten zufolge soll auch die amerikanische Finanzinvestorin Private-Thoma Bravo an Temenos interessiert gewesen sein.
Zerschlagene Hoffnungen bei Avaloq
Schweizer Bankensoftware-Häuser sind offensichtlich gefragte Ziele für solche Akteure. So war die US-Private-Equity-Gesellschaft Warburg Pincus im Jahr 2017 bei Avaloq eingestiegen, mit der Absicht, das Unternehmen innerhalb von drei Jahren an die Börse zu bringen. Doch diese Hoffnungen zerschlugen sich. Im Herbst 2020 übernahm dann der japanische Technologiekonzern NEC Corporation die Zürcher Anbieterin zu 100 Prozent.