Der IT-Riese bringt mit einer mobilen Applikation für Banken Schwung in den Schweizer Mobile-Banking-Markt.
Bisher tun sich die Schweizer Banken schwer damit, ihre Bankengeschäfte auch auf mobile Geräte auszudehnen. Zwar bieten einige Banken Apps für ihre Kunden an, doch über Markt- und Produkteinformationen gehe diese nicht hinaus.
Eine eigens im Auftrag von IBM durchgeführte Studie hat ergeben, dass von Kundenseite her durchaus das Bedürfnis nach mobilem Zugriff auf das eigene Bankkonto besteht. Die Umsetzung von IBM beschränkt sich nun nicht nur auf die klassischen Anwendungen, die man schon vom Online-Banking her kennt, sondern integriert geschickt die Vorzüge von Smartphones in eine Bankenapplikation.
Ganzes Banking von unterwegs
Die IBM-Banking-Applikation besteht aus vier Kernelementen, die viele Bankengeschäfte von unterwegs ermöglichen: Tagging, Notifikationen, Eingabeunterstützung sowie Live-Daten. Unter «Tagging» versteht IBM, dass in einer Gesamtansicht eines bestimmten Kontos die einzelnen Transaktionen mit einem «Tag» versehen, sprich einer Kategorie zugeordnet werden können (Bild 1). Damit wird die reine Kontoübersicht um eine Funktion zur Finanzverwaltung erweitert.
Notifikationen sind Nachrichten von der Bank, die auch auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten sind. So kann sich ein Kunde beispielsweise eine Notifikation zukommen lassen, wenn eine Aktie einen bestimmten Preis erreicht. Oder der Kundenberater kann auf diese Weise den Kunden kontaktieren und direkt zum Rückruf animieren.
Den Einzahlungsschein einscannen
Die Funktion «Eingabeunterstützung» kommt bei den Zahlungen zum Einsatz (Bild 2). Dabei nutzt die Software die integrierte Kamera des Smartphones und liest Einzahlungsscheine dank Bilderkennung automatisch ein, sodass das mühsame Abtippen der Daten automatisiert wird.
Schliesslich soll der Kunde noch direkt Einsicht in sein Portfolio erhalten. Durch Live-Daten kann er die Performance seines Portfolios und der jeweiligen Assets in Echtzeit mitverfolgen und auf Wunsch auch am Markt agieren.
Mehrere Banken im Gespräch
Die von IBM vorgestellte Software soll nun den Schweizer Banken schmackhaft gemacht werden und lässt sich an deren IT-Infrastrukturen und Corporate Brandings anpassen. Man sei schon mit einigen Schweizer Banken im Gespräch, sagte Simon Regenscheit, Advisory IT Architect bei IBM gegenüber finews.ch.
Wer genau diese Banken sind, wurde jedoch noch nicht kommuniziert. Möglich wäre, dass die UBS ihre Partnerschaft mit IBM verstärkt. Die Grossbank setzt bereits den ZTIC-USB-Stick von IBM als Authentisierungslösung für ihr E-Banking ein.
Dieser Stick könnte auch in einer leicht abgeänderten Form über eine Schnittstelle am Smartphone zur Authentisierung unterwegs eingesetzt werden. Derzeit existiert die Software für die beiden mobilen Betriebssystemen iOS und Android.
Eine Präsentation der IBM-Software finden Sie hier im Video: