Die Fortschritte im Wealth Management wurden durch den Franken teilweise zunichte gemacht. In Deutschland und Grossbritannien fliesst das Geld noch ab.
Ertragsmässig konnte die UBS im vierten Quartal 2010 in der Vermögensverwaltung leicht zulegen, doch unter dem Strich resultierte ein gegenüber dem dritten Quartal tieferer Gewinn von 488 Millionen Franken (im 3. Quartal: 492), wie die Schweizer Grossbank am Dienstag mitteilte.
Die verwalteten Vermögen gingen leicht zurück, da der Schweizer Franken gegenüber dem Euro und dem Dollar an Wert gewann. Über 60 Prozent der vom Wealth Management verwalteten Vermögen sind entweder in Euro oder in Dollar denominiert.
Kaum Netto-Neugeld im vierten Quartal
Sehr gering waren im vierten Quartal die Netto-Neugeldzuflüsse. Sie werden von der UBS mit 0,0 Millionen Franken (!) ausgewiesen, während im dritten Quartal noch ein Plus von 1 Millionen Franken verzeichnet worden war.
Den regen Zuflüssen aus Asien, namentlich von sehr vermögenden Privatkunden (Ultra-High-Net-Worth-Individuals mit mehr als 50 Millionen Franken an investierbaren Vermögen), standen Abflüssen in Europa gegenüber.
Schwaches Geschäft in Europa, Zuflüsse in der Schweiz
Namentlich in Deutschland und in Grossbritannien kam es zu Netto-Abflüssen, wie UBS-Konzernchef Oswald Grübel präzisierte, ohne aber länderspezifisch in die Details zu gehen. Dies dürfte mit der unsicheren wirtschaftlichen Situation innerhalb der EU und der anhaltenden Euro-Krise zusammenhängen.
In der Schweiz konnte die Schweiz einen leichten Zufluss an neuen Kundengeldern verzeichnen, wie weiter zu erfahren war.
Rechtsfälle in den USA belasten
Im Wealth-Management-Geschäft in den USA beliefen sich die Netto-Neugeldzuflüsse auf 3,4 Milliarden Franken, nachdem im dritten Quartal noch ein Abfluss von 0,3 Milliarden Franken verzeichnet worden war. Allerdings verbleibt unter dem Strich ein Vorsteuerverlust von 33 Millionen Franken im vierten Quartal.
Belastet wurde das Quartalsergebnis durch Rückstellungen für Rechtsfälle in der Höhe von 152 Millionen Franken. UBS-Finanzchef John Cryan wies darauf hin, dass das Anwaltsgeschäft in den USA für manche Rechtsanwälte ein Riesengeschäft sei.
Insgesamt beschäftigte die UBS per Ende 2010 insgesamt 4'172 Kundenberater. Diese Zahl stagnierte über die letzten zwölf Monate. Dabei dürfte es vorerst bleiben, wie Grübel weiter sagte. Mittelfristig peilt die UBS allerdings einen Bestand an Kundenberatern von 4'700 an.