Nachdem die Deutsche Bank 2021 das beste Ergebnis seit zehn Jahren erzielt hat, schüttet sie das Füllhorn über ihre Mitarbeitenden aus. Einige Banker kassieren sogar mehr als der Chef.
Die Deutsche Bank schüttet für das Geschäftsjahr 2021 insgesamt 2,1 Milliarden Euro an variablen Vergütungen an Mitarbeitende aus. Damit ist der Boni-Topf im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent grösser geworden.
Das kommt auch dem Mann an der Spitze zu Gute. CEO Christian Sewing erhält eine Gesamtvergütung von 8,81 Millionen Euro, nach einem Gehaltsscheck von 7,37 Millionen Euro im Vorjahr, wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist.
Sein Salär setzt sich dabei aus einem Grundgehalt von 3,6 Millionen Euro sowie kurz- und langfristigen Anreizen von 3,07 Millionen Euro beziehungsweise 2,17 Millionen Euro zusammen. Die Zahl der Aktienanwartschaften (vergleichbar mit Optionen) für Sweing belaufen sich auf 202'143 Stück. Auch Vize-Chef Karl von Rohr verdient mit gut 7,1 Millionen Euro mehr als 2020 mit 5,9 Millionen Euro.
Mehr als Thomas Gottstein – weniger als Ralph Hamers
Zum Vergleich: Bei der Credit Suisse hatte sich nach dem Greensill-/Archegos-Doppel-Debakel das Salär von CEO Thomas Gottstein mit einem Abschlag um 43 Prozent auf 3,8 Millionen Franken beinahe halbiert. UBS-Chef Ralph Hamers verdiente in seinem ersten vollen Geschäftsjahr (2021) insgesamt 11,5 Millionen Franken.
An den gesamten Vorstand der Deutschen Bank wurden 66,50 Millionen Euro ausgezahlt, nach 47,34 Millionen Euro 2020. An die Mitglieder des Aufsichtsrates (vergleichbar mit Verwaltungsrat) wurden für die Geschäftsjahre 2021 und 2020 zusammen 6,55 Millionen Euro an Vergütungen gezahlt. Hier ist Vorsitzender Paul Achleitner mit 870'833 Euro der Topverdiener.
Die höchste Dotierung
Insgesamt seien 520 Mitarbeitende der Deutschen Bank auf Gesamtbezüge von mehr als einer Million Euro gekommen. Mindestens vier hätten mehr kassiert als Konzernchef Sewing, wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist. Die höchste Dotierung habe zwischen zehn und elf Millionen Euro gelegen.
Der Gewinn nach Steuern der Deutschen Bank hatte sich 2021 verglichen zum Vorjahr auf 2,5 Milliarden Euro vervierfacht.