Die noble Genfer Privatbank kennt sich mit Millionären aus – und präsentiert in einer Studie gleich auch ein Rezept, wie sich der begehrte Status erreichen lässt.
Für die Schweizer Privatbanken war 2021 ein Rekordjahr – für die Anleger in Aktien von Schweizer Firmen immerhin nach neunzehntbeste seit 1926. Dies geht aus der viel beachteten Studie zur Langzeit-Performance von Schweizer Werten hervor, deren neueste Ausgabe die Genfer Privatbank Pictet am Dienstag publizierte.
Dies, während die Obligationäre darben mussten wie selten zuvor: Die Gesamtrendite von Schweizer Anleihen erwies sich im vergangenen Jahr als die drittschlechteste seit Beginn der Messreihe 1926. Berücksichtige man den letztjährigen Anstieg der Inflationsrate in der Schweiz auf 1,53 Prozent – der höchste Stand seit vor der Finanzkrise – falle die reale Rendite auf Obligationen sogar noch schlechter aus, mahnen die Experten von Pictet.
Wie Zauberei
Die Frage «Wie wird man Millionär?» ist aus der Sicht der Bank denn auch schnell beantwortet: Nicht etwa, indem man auf digitale Token und Coins wettet, und schon gar nicht auf Anleihen. Sondern: mit Schweizer Aktien. Die «Zauberei» des Zinseszins-Effekts lasse sich an der Gesamtrendite jener Papiere gut aufzeigen, rechnet die Privatbank vor.
Wenn jemand nämlich seit Ende 1925 einen Betrag von 1’000 Franken in den Schweizer-Aktien-Index von Pictet investiert und sämtliche Dividenden wieder angelegt hätte, stünde sie oder er nun nach 96 Jahren nun mit 1,57 Millionen Franken da.
«Geduld bringt Rosen»
Das Geheimnis zum Reichtum wären in diesem Fall aber nicht nur Schweizer Titel, sondern auch ein langes Leben und vor allem sehr viel Geduld. «Geduld bringt Rosen, denn durch den Zinseszinseffekt kann der Zeithorizont eines Anlegers einen enormen Unterschied machen», finden die Investmentexperten des Instituts. Natürlich müssten in dieser Rechnung noch die Bankgebühren abgezogen werden; doch insgesamt gelangen die Studienautoren zum Schluss, dass die Maximen der Vergangenheit auch in Zukunft Gültigkeit haben.
Aktien seien nach wie vor zu bevorzugen, so die Private Banker, und angesichts der Schwierigkeit, den Markt zu timen, gehe nichts über einen langfristigen Anlagehorizont. Wobei der Investor aus dem Beispiel noch einige Jährchen mehr Gelduld aufbringen müsste, um als Kunde für Pictet infrage zu kommen. Dem Vernehmen nach beträgt dort die Mindestanlage 2 Millionen Franken.