Zwei britischen Investoren wird vorgeworfen, sie hätten Gelder bei der HSBC Private Banking (Suisse) versteckt. Sie sind nun verhaftet worden.
Seit vier Jahren schon läuft die Aktion der britischen Steuerbehörde Revenue & Customs gegen Offshore-Steuerhinterziehung. Im Gegensatz zu den USA, wo schon Dutzende Verfahren gegen Steuersünder am Laufen sind, könnte es im Vereinten Königreich nun zu ersten Mal zu einer Klage gegen Steuerflüchtlinge kommen.
Noch wurde gegen die zwei unbekannten Briten keine Klage erhoben, wie die «Financial Times» berichtet. Ihnen wird jedoch vorgeworfen, sie hätten eine nicht bekannt gegebene Summe auf Konten bei der HSBC Private Bank (Suisse) am Fiskus vorbeigeschleust.
Hinweis durch gestohlene Daten?
Es wird spekuliert, dass die beiden Briten aufgrund der Daten, die der ehemalige HSBC-Angestellte Herve Falciani den Steuerbehörden übergeben hat, überführt wurden. Dieser hatte letztes Jahr Kundendaten von 3000 britischen Staatsbürgern an die französischen Behörden verkauft, die wiederum diese Daten mit ihren britischen Kollegen geteilt haben.
Obwohl die Briten nun schon einige Zeit im Besitz dieser Daten waren, ist es bisher zu keinen Klagen gegen Steuersünder gekommen. Die hohen Kosten der Fälle und die Schwierigkeit, die Richter von hoch komplexen Verfahren zur Klage zu überzeugen, haben dies bisher verhindert.
Neue Regierung will energischer vorgehen
Die neue Koalitionsregierung will nun stärker gegen Steuerhinterziehung vorgehen und hat in diesem Bereich auch schon zusätzliche Gelder freigegeben. «Die Regierung hat den Behörden zusätzliche 900 Millionen Pfund bereitgestellt, um Steuerhinterziehung und Betrug anzugehen. Dies wird uns helfen, sicherzustellen, dass das Offshore-Gelder nicht länger vor den britischen Steuerbehörden versteckt werden können», lässt die Revenue & Customs verlauten.