Die auf Konsumentenkredite spezialisierte Cembra Money Bank hat das vergangene Jahr mit einem Rekordgewinn abgeschlossen. Insbesondere das Kreditkarten-Geschäft legte zu.
Cembra spricht für das Jahr 2021 von einer «anhaltende Erholung in einem herausfordernden Umfeld». Zum Resultat haben höhere Kommissions- und Gebühreneinnahmen sowie die stabile Verlustquote und Kostenbasis beigetragen, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst.
«Die robuste Entwicklung in allen Geschäftsfeldern und unsere ausgezeichnete Verlustquote ermöglichen uns, in einem herausfordernden Umfeld einen Rekordgewinn auszuweisen», sagte Cembra-CEO Holger Laubenthal. Die Beendigung der Partnerschaft mit Migros sei sicherlich ein Rückschlag gewesen. Demgegenüber habe man neue Partner in den Bereichen Kreditkarten und «Buy Now Pay Later» gewinnen können. «Wir konzentrieren uns voll auf die Umsetzung unserer aktualisierten Strategie.»
Tieferer Zinsertrag
Der Reingewinn von Cembra stieg 2021 um 6 Prozent auf 161,5 Millionen Franken. Der gesamte Nettoertrag nahm hingegen um 2 Prozent auf 487,0 Millionen Franken ab. Der Zinsertrag reduzierte sich um 5 Prozent, als Folge der tieferen Forderungsbasis im Privatkreditgeschäft. Der Zinsaufwand ging um 3 Prozent auf 26,0 Millionen Franken zurück.
Die gesamten Nettoforderungen gegenüber Kunden per Ende 2021 beliefen sich auf 6,2 Milliarden Franken, ein Rückgang von 1 Prozent zum Vorjahr. Im Privatkreditgeschäft sanken die Forderungen um 5 Prozent auf 2,5 Milliarden Franken und auch bei Fahrzeugfinanzierungen wurde ein Rückgang um 1 Prozent auf 2,8 Milliarden Franken verbucht. Als Gründe werden die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie in der Schweiz und die vorsichtige Zeichnungspolitik im Neugeschäft genannt.
Hingegen erhöhten sich die Forderungen im Kreditkartengeschäft um 6 Prozent auf 1,0 Milliarden Franken, wie es weiter heisst. Die Anzahl herausgegebener Karten stieg im Jahresvergleich um 4 Prozent auf 1,07 Millionen.
Weniger Wertberichtigungen
Die Verlustquote sei mit 0,6 Prozent stabil gewesen. Die Wertberichtigungen für Verluste reduzierten sich um 16,1 Millionen oder 29 Prozent auf 40,3 Millionen Franken. Der Verkauf eines bereits abgeschriebenen Forderungsbestands habe zum Ergebnis beigetragen.
Die Aktionäre sollen eine Dividende von 3.85 Franken je Aktie erhalten, das sind 10 Rappen mehr als im Vorjahr.
Beim Blick nach vorn rechnet Cembra für 2022 mit einer stabilen Geschäftsentwicklung und mit einer Umsatzsteigerung im Gleichschritt mit der wirtschaftlichen Erholung. Die Bank geht ausserdem von einer «soliden Verlustquote» aus. Die Eigenkapitalrendite soll 2022 und 2023 bei 13 bis 14 Prozent liegen und ab 2024 über 15 Prozent.