Der Verstoss gegen Schweizer Quarantäne-Regeln zeitigt für António Horta-Osório weitere Folgen. Eine Behörde im Kanton St. Gallen hat den ehemaligen Präsidenten der Credit Suisse nun gebüsst.

Auf den Rücktritt bei der Credit Suisse (CS) vom vergangenen Januar folgt das juristische Nachspiel für António Horta-Osório. Das Untersuchungsamt von Uznach SG hat den ehemaligen Verwaltungsrats-Präsidenten der Grossbank wegen Widerhandlung gegen das Epidemiengesetz mit 2’000 Franken gebüsst, zuzüglich Gerichtsgebühren von 350 Franken.

Dies berichtete am Mittwoch die Tageszeitung «Blick», die Einsicht in den Strafbefehl hatte. Ob der gebürtige Portugiese letzteren akzeptiert hat, ist unklar.

Vorschriften ignoriert

Laut dem Bericht hatte sich der Ex-Präsident der CS am 1. Dezember 2021 auf den Weg zum Flughafen gemacht, um mit dem Privatjet nach London zu reisen. Dies, obschon er sich am 27. November 2021 nach der Rückkehr aus Grossbritannien in Quarantäne begeben hatte. Hiesige Behörden erteilten ihm trotz zweimaliger Anfrage keine Ausnahmebewilligung zur Reise. Darüber setzte sich der Banker hinweg.

Obwohl das Untersuchungsamt den Verstoss nun als nicht allzu schwer einstuft, sind es die Folgen für Horta-Osório und die Bank umso mehr. Vor allem reputationsmässig.

Ex-Präsident zieht mit Millionen von dannen

Nach einer internen Untersuchung zu den Quarantäne-Verstössen, über die finews.ch berichtete, und auf einen Entscheid des CS-Verwaltungsrats hin kam Horta-Osório einer Entlassung mit seinem Rücktritt zuvor. Er verliess die Bank zu Beginn einer neuen Strategieperiode und unter dem Eindruck einer Gewinnwarnung für das letztes Jahresviertel. Für ihn hat beim Institut der Schweizer und Ex-UBS-Manager Axel Lehmann übernommen.

Die Busse selber fällt hingegen weniger ins Gewicht. Medienberichten zufolge soll Horta-Osório für seine neun Monate im Sold der CS rund 3,8 Millionen Franken erhalten haben.