Der Credit Suisse steht noch ein langer Weg bis zur Normalität bevor. Hohe Rückstellungen belasten das viertel Quartal 2021, wie die Schweizer Grossbank am Dienstag überraschend mitteilte. Damit nimmt die CS erste Angaben zum Abschluss, der am 10. Februar 2022 kommt, bereits vorweg.
Der Gewinn für das vierte Quartal 2021 wird aufgrund von hohen Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Umfang von einer halben Milliarde Franken negativ beeinflusst werden, wie die Credit Suisse (CS) am Dienstag überraschend mitteilte. Ihr detailliertes Jahresergebnis wird sie am 10. Februar 2022 bekannt geben.
Die hohen Rückstellungen sollen teilweise durch Gewinne von Immobilienverkäufen in der Höhe von 225 Millionen Franken ausgeglichen werden, wie weiter zu erfahren war.
Eine schwarze Null
Die Rückstellungen wurden für eine Reihe von Fällen gebildet, wo die CS proaktiv Vergleiche angestrebt hat, und welche in erster Linie ältere Rechtsstreitigkeiten der Investment Bank betreffen. Vor dem Abzug der bereits angekündigten Goodwill-Wertverminderung der Gruppe von ungefähr 1,6 Milliarden Franken, wovon ungefähr 1,5 Milliarden Franken in der Investment-Bank-Division und ungefähr 0,1 Milliarden Franken in der Asia-Pacific-Division anfallen, wird dies für den ausgewiesenen Vorsteuergewinn/Verlust) der CS im vierten Quartal 2021 ungefähr in einem «Breakeven» resultieren.
Was das zugrunde liegende Geschäftsergebnis betrifft, hatte die CS in ihrer Medienmitteilung vom 4. November 2021 bereits angedeutet, dass die transaktionsbasierten Erträge sowohl in der Investment Bank als auch in den Vermögensverwaltungsgeschäften zurückgegangen seien.
Investment Bank mit Verlust im vierten Quartal 2021
Dies widerspiegle die übliche saisonale Abschwächung, aber auch die Rückkehr zu normaleren Handelsbedingungen nach dem aussergewöhnlichen Umfeld, das den grössten Teil der Jahre 2020 und 2021 geprägt hatte, wie die Bank weiter schreibt.
In Kombination mit einer Verringerung der allgemeinen Risikobereitschaft, inklusive der Entscheidung das Prime-Services Geschäft signifikant zu reduzieren, ergab sich in der Investment Bank ein Verlust im vierten Quartal 2021 (vor der Goodwill Wertverminderung).
Neugeld in der Vemögensverwaltung leicht negativ
In den Vermögensverwaltungsgeschäften hat sich die Transaktionsaktivität in den Divisionen International Wealth Management und Asia Pacific dem weiteren Vernehmen nach deutlich verlangsamt, wobei letztere vor allem aufgrund der ungünstigen Marktbedingungen in Asien auch einen Abbau der Fremdfinanzierung im Kundengeschäft verzeichnet hat.
Infolgedessen wird der Netto-Neugeldzufluss in den Vermögensverwaltungsgeschäften im vierten Quartal 2021 leicht negativ ausfallen, was jedoch durch Neugeldzuflüsse im Asset Management mehr als ausgeglichen werden soll, wie es in dem Communiqué heisst.
Die Quote des harten Kernkapitals (CET1) der Gruppe wird zum Jahresende 2021 voraussichtlich das Ziel von 14 Prozent übertreffen, während die Tier 1 Leverage Ratio Ende 2021 voraussichtlich über 6 Prozent liegen wird.