Nick Hayek macht Ernst: Sein Uhrenkonzern will die UBS wegen Millionenverlusten vor Gericht bringen.
Es geht wohl um eine Summe von 30 Millionen Franken: Dies ist jedenfalls einer Betreibung zu entnehmen, welche der grösste Schweizer Uhrenkonzern gegen die grösste Schweizer Bank eingeleitet hat. Wie «Cash» jetzt meldet, will die Swatch Group die UBS definitiv beim Zürcher Handelsgericht wegen Millionenverlusten auf Geldanlagen einklagen. «Die Klage wird fristgerecht eingereicht», sagte Swatch-Sprecherin Béatrice Howald gegenüber «Cash».
Der Uhrenkonzern hatte offenbar auf Anraten der UBS Gelder in Absolute Return Funds investiert; doch die versprochenen Renditen wurden nach der Finanzkrise nicht erzielt.
«Die UBS trägt eine Verantwortung für ihr Tun»: So erklärte Swatch-Chef Nick Hayek seinen Ärger unlängst in einem Interview mit «Die Zeit»: «Sie kann uns nicht etwas verkaufen, dafür eine Provision einstecken und uns dabei so schlecht beraten.»
Ein Versuch, den Streit vor dem Friedensrichter zu schlichten, scheiterte Anfang Oktober. Auch die UBS will offenbar hart bleiben, Chefjurist Markus Diethelm zeigte sich nicht zu einer Vergleichslösung bereit.
Bemerkenswert ist der Fall – daran erinnert auch «Cash» –, weil hier Exemplarisches getestet wird: Während kleinere Kunden es sich fast nicht leisten können, gegen eine Institut wie die UBS zu klagen, tritt nun ein industrielles Schwergewicht gegen die Grossbank an.
Swatch wird vertreten durch den Wirtschaftsanwalt Daniel Fischer. Er wurde bekannt als Anwalt vieler so genannter Lehman-Opfer, vertritt UBS-Geschädigte im Fall des UBS Wealth Management Global Property Fund und deutete unlängst an, dass er «namens einer Gruppe» eine Klage gegen die UBS vorbereite: Es gehe dabei um «verführerische» Begriffe wie «Absolute-Return» oder «Kapitalschutz», mit denen «Leute wirklich getäuscht worden sind».