Der wegen Manipulation des Libor-Referenzzinses verurteilte frühere UBS-Banker ist zwar aus dem Gefängnis entlassen worden. Doch die juristischen Rückschläge reissen für Tom Hayes nicht ab.

Die Bemühungen von Tom Hayes, gegen seine Verurteilung im Libor-Skandal Berufung einzulegen, sind vorerst abgeblockt worden: Er darf damit in Grossbritannien bis auf weiteres nicht ans Berufungsgericht gelangen. Dies berichtete unter anderem die Agentur «Reuters».

Ein Sündenbock?

Der einstige UBS-Banker versucht, seinen Namen von der Affäre um manipulierte Referenzzinse reinzuwaschen. Im vergangenen Januar erst war er auf Bewährung aus der Haft entlassen worden, nachdem er die Hälfte einer elfjährigen Gefängnisstrafe verbüsste hatte. Über den neuesten Rückschlag zeigte sich der 42-jährige Hayes nun enttäuscht. Er sieht sich weiterhin als Sündenbock, der für seine ehemaligen Arbeitgeber und die Praktiken der Finanzindustrie den Kopf hat hinhalten müssen.

Sinnigerweise wird der mit dem Skandal in Verruf geratene Libor-Referenzzins Ende Jahr sowohl in Grossbritannien wie auch in der Schweiz aufs Jahresende hin abgelöst. Wie finews.ch berichtete, sorgte die am Schweizer Finanzplatz im Vorfeld für viel Nervosität; die Umstellung auf den neuen Saron-Referenzzins dürfte nun aber glatt laufen.