Die Zinsmarge der Genfer Union Bancaire Privée ist im vergangenen Halbjahr unerwartet stark unter Druck geraten. Hingegen konnte das Institut bei den Kundengeldern punkten.
Im ersten Halbjahr 2021 blieb der Union Bancaire Privée (UBP) der für die Branche erwartete Rekord verwehrt. Wie die Genfer Privatbank im Familienbesitz am Montag berichtete, ging der Reingewinn zum Vorjahr um 6,8 Prozent auf 100,2 Millionen Franken zurück. Dies, während der operative Erfolg bei 562,1 Millionen Franken stagnierte.
Geschuldet ist dies vorab einem unerwartet starken Einbruch der Nettozinsmarge um mehr als 22 Prozent, was das Ergebnis um 29 Millionen Franken minderte. Wie zu vernehmen war, ist dies dem Zinsrückgang in den USA geschuldet. International tätige Vermögensverwalter mit grossen Dollar-Positionen bekommen diesen Effekt derzeit zu spüren.
Die UBP betonte, dass jener Einbruch durch einen Anstieg der Kommissionen und Gebühren kompensiert werden konnte, der aus der Handelsaktivität der Kunden und den Zuflüssen in Verwaltungsmandate resultierte.
Milliarden-Zuflüsse von Kunden
Derweil vermochten die Genfer vom regen Börsengeschehen und der Geschäftigkeit der Anleger zu profitieren. Die betreuten Kundenvermögen verzeichneten gegenüber dem Stand vor Jahresfrist einen Anstieg um 17,4 Prozent auf 161,1 Milliarden Franken. Dieser erfolgte laut der Bank in erster Linie durch Nettozuflüsse von privaten Kunden in der Höhe von 2 Milliarden Franken, günstigen Marktbedingungen sowie dank der Wertentwicklung von Fonds und Mandaten.
Die Kosten stiegen derweil mit 3,3 Prozent leicht an, wobei das Augenmerk insbesondere auf den höheren Personalkosten liegt; auf hohem Niveau verschlechtert hat sich die Kapitalisierung mit einer zum Vorjahr von 27,5 auf 25,3 Prozent zurückgegangenen Kernkapital-Quote (Tier 1) und einer tieferen Leverage Ratio (Eigenkapital zu Bilanzlänge) von 5,8 Prozent.
Aktiv in der Konsolidierung
UBP sieht sich aber weiterhin fähig, die Expansion in der Schweiz und weltweit voranzutreiben.
Das tat das Institut zuletzt mit viel Schwung. Vergangenen Juni übernahm die Bank die Milliennium Banque Privée in Genf und baut damit ihre Aktivitäten in Portugal sowie Schwellenländern in Afrika und in Lateinamerika aus. Anfang Juli übernahm dann die europäische Tochtergesellschaft von UBP das Wealth-Management-Geschäft der Danske Bank in Luxemburg.