Mag sein, dass der Ex-UBS-Konzernchef vielen suspekt ist. Nüchtern betrachtet zeigt sich: Peter Wuffli kann der Zuger Gruppe viel bringen.

Viele waren erstaunt, dass Peter Wuffli bereits wieder in einer prominenten (Teilzeit-)Stelle auftaucht: Der ehemalige Konzernchef der UBS wird Verwaltungsrat bei der Zuger Partners Group. Ein Mann, der zuletzt einen 80'000-Mann-Konzern leitete, als Führungsfigur in einer auf alternative Anlagen spezialisierten Boutique? Ein Wirtschaftsprominenter, der die Öffentlichkeit polarisiert, in einer low profile-Firma?

Es könnte passen. Denn Unternehmen wie Partners Group werden derzeit mit tieferen Erträgen konfrontiert, vorbei sind die Zeiten hoher Margen  – und folglich braucht es kühle Rechner, «Erbsenzähler». Also Leute wie den ehemaligen Bankverein- und UBS-Finanzchef Peter Wuffli.

Zudem steckt die Branche in einem massiven Umbruch. In diesen Tagen steht jede Bank vor der Aufgabe, ihre Strategie zu überprüfen und neue Felder zu besetzen: Gefragt sind Analytiker mit strategischem Sinn. Also Leute wie der ehemalige McKinseyaner Peter Wuffli.

Neue Produkte, alte Erfahrung

Ferner wird auch die Produktewelt umgestaltet, Hedge-Funds beispielsweise zu einem Problembereich geworden. Partners-Group-Chef Alfred Gantner sagte jüngst in finews.ch: «Vom klassischen Fund-of-Hedge-Funds-Geschäft haben wir uns verabschiedet». Und weiter: «Unsere Antwort auf diese Veränderungen sind unsere neuen Absolute-Return-Produkte». Gefragt sind folglich auch Experten, die neue Produktebereiche erschliessen und neue Produkte beurteilen können. Also Leute wie der einstige UBS-Asset-Management-Chef Peter Wuffli.

Andere Argumente liessen ich anführen: Wufflis internationale Erfahrung, die sich mit der internationalen Ausrichtung der Partners Group trifft; oder Wufflis durchaus noch intaktes Netzwerk in Wirtschafts- und Politkreisen, welches dem neuen Arbeitgeber bei Neuakquisitionen helfen kann.

Einmal UBS, immer UBS?

Aber natürlich weckt sein Name bei vielen Leuten auch einen einfacher Reflex: Wuffli gleich UBS gleich Finanzkrise gleich problematisch – diese Sichtweise liess sich bereits wenige Stunden nach der Ankündigung aus Zug auf diversen Online-Foren nachlesen.

Mit dem Einstieg bei der Partners Group wird sich denn vermehrt zeigen, wie intensiv und wie lange noch Peter Wuffli mit dem Subprime-Debakel in Verbindung gebracht wird. Und ob es sein Image rettete, dass er auf einen Teil seiner UBS-Vergütungen verzichtet hat.

Partners Group hat derzeit fünf Stellen ausgeschrieben: vier in Baar, eine in London.