Diversity und Inclusion bei Finanzthemen? Fehlanzeige. Eine Studie der UBS beschreibt, dass Frauen zwar mehr über ihre persönlichen Finanzen wissen wollen – sich aber trotzdem nicht damit beschäftigen.
Während in der globalen Finanzindustrie Anstrengungen im Gang sind, Frauen bessere Karrierechancen zu ermöglichen, verstärken sich bei Frauen selber die Bestrebungen nach finanzieller Unabhängigkeit von ihren Partnern.
So ist durch zahlreiche Studien bekannt, dass sich Frauen insgesamt wenig mit Finanzthemen und Vermögensfragen auseinandersetzen. Gleichzeitig gibt es gerade in der Schweiz auch eine Bewegung, die das ändern möchte.
Eine am Montag veröffentlichte Studie der UBS zeigt, dass dies dringend nötig ist. Die repräsentative «Women’s Wealth Studie» bestätigt frühere Befunde: Frauen in der Schweiz setzen sich oftmals weniger mit langfristigen Finanzthemen wie Vermögensaufbau und Vorsorge auseinander. Gleichzeitig findet jedoch die Hälfte der befragten Frauen, dass sie sich mehr mit Finanzprodukten und Geldanlagen beschäftigen sollten.
Auseinandersetzung mit Märkten fehlt
Lediglich jede fünfte Frau gab hingegen an, sich auch fürs Thema Vermögensaufbau zu interessieren, nur 15 Prozent setzen sich mit der Entwicklung der Finanz- und Börsenmärkte auseinander.
Über die Hälfte der Frauen sind sich laut Umfrage jedoch bewusst, dass sie sich bei Finanzthemen mehr involvieren müssten. Schliesslich ist das Bedürfnis nach Transparenz über die eigene finanzielle Situation in der Partnerschaft mit 91 Prozent sehr hoch: 87 Prozent der Frauen geben an, dass Finanzentscheide gemeinsam getroffen werden sollten.
Die Partner entscheiden meistens
Darüber hinaus wollen sich vermögende Frauen aktiv über ihre finanziellen Angelegenheiten austauschen, sei es mit dem Partner (78 Prozent) oder einer entsprechenden Fachperson (76 Prozent).
Die UBS-Studie zeigt auch, dass nur rund die Hälfte der vermögenden Frauen langfristige Finanzentscheide gemeinsam mit ihrem Partner entscheiden. Sie glauben, dass sie sich weniger gut mit Geldanlagen und Finanzprodukten auskennen. Und sie schätzen ihre persönliche Vermögenslage meist schwächer ein, als sie tatsächlich ist.
Junge Frauen spüren den Druck
Dies ist auch bei jüngeren Frauen der Fall, obwohl die 18- bis 34-jährigen noch stärker für gemeinsame Finanzentscheide plädieren. Auch sei ihnen im Vergleich zu älteren Frauen stärker bewusst, dass sie sich mehr mit Geldanlagen und Finanzprodukten beschäftigen sollten.
Offen lässt die Studie, warum Frauen trotz des erhöhten Bewusstseins sich mehrheitlich immer noch nicht mit Finanzthemen auseinandersetzen.