Die gefeierte Neobank N26 hat weiterhin schwere Compliance-Mängel. Nun schickt die deutsche Finanzaufsicht einen Regulatoren ins Haus.
Die deutsche Neobank hat weiterhin grosse Mängel in der Compliance und stellt ein Risiko in der Bekämpfung der Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung dar.
Nachdem die deutsche Finanzaufsicht Bafin bereits im Jahr 2019 im Zusammenhang mit einem grösseren Geldwäschefall N26 aufgefordert hatte, die Compliance zu verbessern, folgt nun die zweite explizite Verwarnung.
Mangel an geeignetem Personal
Die Bafin schrieb in einem Statement, N26 müsse angemessene interne Sicherheitsvorkehrungen und -kontrollen einführen, um Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung vorzubeugen. Insbesondere das IT-Monitoring und die Kundenprüfungssysteme zeigten Mängel auf. Ähnlich hatte die Bafin bereits vor zwei Jahren auf die N26-Mängel hingewiesen.
Nun schickt die Finanzaufsicht einer ihrer Regulatoren in die Neobank, um die Verbesserungsarbeiten zu beaufsichtigen. Die Bank müsse geeignetes Personal sowie technische und organisatorische Mittel bereitstellen, um den regulatorischen Verpflichtungen nachzukommen. N26 teilte in einem Statement mit, es seien bereits präventive Massnahmen gegen Geldwäscherei ausgeweitet worden. Aber müsse noch mehr getan werden.
Breakeven in Griffweite
Die auch in der Schweiz tätige Neobank befindet sich auf einem halsbrecherischen Wachstumskurs. Kürzlich hat N26 eine Lizenz in Brasilien erhalten. In Grossbritannien hatte die deutsche Smartphone-Bank letztes Jahr den Stecker gezogen.
2020 erlitt das Institut einen Verlust von rund 110 Millionen Euro, im Jahr davor waren es 217 Millionen Euro gewesen. Ein Breakeven wird im laufenden Jahr angepeilt.