Die UBS führt mit Consenso Investimentos in Brasilien ein Multi Family Office, das sie nun ganz übernommen hat. Zwölf Jahre nach dem Pactual-Verkauf darf man mit Schweizer Grossbank in Brasilien wieder rechnen.
Vor vier Jahren kaufte die UBS einen Anteil von 60 Prozent am brasilianischen Multi-Family-Office Consenso Investimentos. Nun hat die Schweizer Grossbank die restlichen 40 Prozent gekauft, wie die Nachrichtenagentur «Bloomberg» am Freitag berichtete.
Die volle Übernahme ist gleichzeitig der Start für die nächste Wachstumsphase für UBS Consenso, wie Co-CEO Bruno Barino sagte. Aggressiv wachsen wolle man und bis Mitte 2022 25 Berater anstellen.
Senior Partner sind noch dabei
Das Consenso-Engagement der UBS hat Früchte getragen. Vor dem Kauf im Jahr 2017 war die Schweizer Grossbank im grössten lateinamerikanischen Markt auf Feld eins gestanden. Mit Consenso verdreifachten sich die verwalteten Vermögen der UBS auf 5,5 Milliarden Dollar. Inzwischen dürften es deutlich mehr sein; Wealth Management in Brasilien boomt im Tiefzinsumfeld.
Die UBS scheint mit Consenso vieles richtig gemacht zu haben: Die Senior Partner sind immer noch dabei, die Gründer Barino und Luiz Borges sind Co-CEO. UBS Consenso bildet nun den Kern des Wealth Managements für sehr vermögende brasilianische Kunden.
2006 hatte die UBS mit dem Kauf der Investmentbank BTG Pactual in Brasilien einen Quantensprung gemacht. Doch die Finanzkrise zwang die UBS 2009 zum Verkauf; die Grossbank brauchte dringend Kapital. Damit hatte die UBS im Vergleich zur CS in Brasilien massiv an Boden verloren. Nun holt sie wieder auf.