Eine Fehlüberweisung von fast 1 Milliarde Dollar kommt die amerikanische Grossbank teuer zu stehen: Hunderte Millionen kommen nicht mehr zurück.
Citigroup hatte letzten August zwar umgehend reagiert. Nach der fälschlichen Überweisung von rund 900 Milliarden Dollar an Geldgeber der US-Kosmetikfirma Revlon – anstatt einer Zinszahlung von 8 Millionen Dollar wurde der gesamte Kredit plus Zinsen ausgezahlt – machte die amerikanische Grossbank die Empfänger gleichentags auf den Fehler aufmerksam. Wie auch finews.ch berichtete, sträubten sich jedoch einige gegen die Rückzahlung. Nun haben sie damit Recht erhalten.
400 Millionen Dollar sind sowieso weg
Wie unter anderem die Agentur «Bloomberg» (Artikel bezahlpflichtig) berichtete, entschied ein Gericht in New York, dass die Kreditgeber Gelder im Umfang von mehr als 500 Millionen Dollar behalten dürfen. Dies streng nach dem Buchstaben des Gesetzes im amerikanischen Bundesstaat, demzufolge fälschlich überwiesenes Geld dem Empfänger gehört, wenn die Summe zuvor schon geschuldet wurde.
Citi hat nun den Schaden, und braucht für den Spott nicht zu sorgen: Die Nachricht vom peinlichen Patzer geht um die Welt. Da nützt es wenig, dass die Grossbank Berufung gegen das Urteil eingelegt hat. 400 Millionen Dollar kostet das Debakel das Institut sowieso: Dies ist die Busse, welche Citigroup vom US-Regulator vergangenen Oktober aufgebrummt erhielt, weil bei der Fehlüberweisung die Compliance der Bank in krasser Weise versagt hatte.