Die Schweizer Grossbank UBS will ihren Marktanteil in der Vermögensverwaltung weiter steigern – allenfalls auch mit Akquisitionen, wie Axel Weber in einem Interview erklärt. Dem Druck der Investoren, die Kosten weiter zu senken, widersetzt er sich. Die momentan unsicheren Zeiten sollten nicht auf dem Rücken der Mitarbeitenden bewältigt werden.

Einer der grössten Schweizer Arbeitgeber hält trotz Corona-Krise am Personalbestand fest. UBS-Präsident Axel Weber sagt im Interview mit der «NZZ am Sonntag» (Artikel kostenpflichtig), die Bank plane derzeit kein Sparprogramm.

«Diese unsichere Zeit mit gedämpfter Wirtschaftsaussicht wollen wir nicht auf dem Rücken der Mitarbeitenden bewältigen.» Die UBS beschäftigt global 70'000 Mitarbeiter, wovon 21'000 in der Schweiz. Der UBS-Präsident widersetzt sich somit dem Druck von Investoren und Analysten, welche die Kosten der Grossbank als zu hoch kritisieren.

Nicht auf Partnersuche

So schreibt die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in ihrer jüngsten Analyse zur UBS: «Jeder neue CEO müsste die Kosten um 5 bis 10 Prozent reduzieren.» Dabei bezieht sich die ZKB auf den Führungswechsel von Anfang Monat: Als Nachfolger des langjährigen Chefs Sergio Ermotti hat der Niederländer Ralph Hamers die CEO-Funktion übernommen.

Auch zu den Gerüchten über eine Fusion mit der Credit Suisse nimmt Weber in der «NZZ am Sonntag» Stellung: «Die UBS ist nicht auf Partnersuche – wir sind stark genug, unsere Zukunft allein zu gestalten.» Jedoch wolle die UBS als Nummer eins in der globalen Vermögensverwaltung den Marktanteil steigern, allenfalls auch mit Übernahmen.