Der Preis des Edelmetalls ist dieses Jahr so hoch geklettert wie nie. Doch die UBS erkennt Luft nach oben – während eine andere Grossbank die Gemeinsamkeiten von Gold und Bitcoin beschwört.
Seit den Höchstwerten vom vergangenen August hat der Dollarpreis für die Unze Feingold zwar etwas nachgegeben. Doch dies war nur eine Verschnaufpause, geht es nach den Analysten der Schweizer Grossbank UBS. In einem Analysepapier, welches das britische Finanzportal «Financial News» (Artikel bezahlpflichtig) aufgriff, schreiben die Experten von einem neuerlichen Preisanstieg.
Geschuldet wäre dies einmal mehr dem Ruf des Edelmetalls als sicherer Hafen. Als wichtigster Treiber für eine neuerliche Hausse – der Goldpreis hat dieses Jahr 25 Prozent an Wert gewonnen und handelt aktuell zu knapp 1'900 Dollar – gilt die Verunsicherung der Investoren. Drei Gründe geben laut der UBS besonders Anlass zur Sorge:
Doch noch Inflation?
Einmal, und das ist wenig verwunderlich, die sich immer deutlicher abzeichnende zweite Welle der Corona-Pandemie. Jede weitere von den Behörden beschlossene Einschränkung werde das gelbe Metall in den Augen der Anleger heller glänzen lassen, so die UBS. Sorgenvoll blicken die Börsianer auch auf die US-Präsidentschaftswahlen in November.
Daraus resultiert drittens die Furcht vor einer weiteren Schwächung des Dollar; Anzeichen einer durch neuerliches Notgeld für die Unternehmen angefachten Inflation können den Unzenpreis zudem weiter antreiben. Die Investorennachfrage, folgert die Bank weiter, werde den Goldpreis auch 2021 bestimmen. Wie auch finews.ch berichtete, war es vor allem das «Papiergold», also Investments in Finanzprodukte, die dieses Jahr den Preis klettern liessen.
Junge Käuferschaft als Treiber
Aufs Tapet kommen in dieser Gemengenlage einmal mehr die Gemeinsamkeiten von Gold und Bitcoin. Diverse Beobachter sind überzeugt, dass Kryptowährungen ebenfalls als sichere Häfen taugen.
Lange als Krypto-Kritiker galten hingegen die US-Grossbank J.P. Morgan und deren Chef Jamie Dimon. Doch mittlerweile hat der Wind dort scheinbar gedreht. Analysten des amerikanischen Instituts sehen für den Bitcoin – wie eben auch fürs Gold – weitere Kursgewinne voraus.
Bei der Digitalwährung sehen sie sogar einen sekulären Trend entstehen, wie das Branchenportal «Coindesk» berichtete: Der Bitcoin werde von den jüngeren Generationen gekauft, die dereinst an der Börse das Ruder übernehmen werden.