Die landesweit tätige Bank Cler konnte in Zeiten von Corona Gewinn und Wachstum verteidigen. Im vergangenen Semester wirtschaftete sie damit erfolgreicher als das Mutterhaus, die Basler Kantonalbank.
«You can’t judge a daughter by looking at the mother», sang einst die amerikanische Blues-Legende Bo Diddley. Bei der Basler Kantonalbank (BKB) und ihrer landesweit operierenden Tochter Bank Cler drängt sich ein solcher Vergleich auf – gerade im Pandemie-geprägten ersten Halbjahr 2020.
Wie die Bank Cler am Donnerstag meldete, vermochte sie den Semestergewinn zum Vorjahr mit 19,9 Millionen Franken zu halten. Dies, während die Mutter in derselben Frist sichtlich weniger verdiente.
Mehr Ertrag im Zinsengeschäft
Ermöglicht wurde das Ergebnis bei der von Chefin Mariateresa Vacalli geführten Cler durch das Wachstum im Kredit- und Anlagegeschäft sowie tieferen Refinanzierungskosten, wie es weiter hiess.
Den Erfolg im wichtigen Zinsengeschäft konnte das Institut gegenüber der Vorjahrsperiode dagegen deutlich um 5,7 Prozent auf 89,2 Millionen Franken steigern. Die Zurückhaltung der Kunden führte allerdings zu einem rückläufigen Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft und einem tieferen Handelserfolg.
Mit ihrer Banking-App Zak bedient die Bank Cler nun 35'000 Kunden.
Stellen zur BKB verschoben
Während die Bank Cler als nationaler Wachstumstreiber der BKB einiges zu leisten hat und nun ihren Vertrieb reorganisiert, vermochte die Tochter auch vom Mutterhaus zu profitieren.
Aufgrund der Bildung von Kompetenz-Zentren im Konzern und dem damit verbundenen Wechsel von rund 70 Mitarbeitenden der Bank Cler zur BKB fiel der Personalaufwand im Vergleich zur Vorjahresperiode um 13,7 Prozent tiefer aus. Der Geschäftsaufwand kam mit 84,6 Millionen rund 2,3 Prozen unter dem Aufwand der Vorjahres-Periode zu liegen.
Die solide Ertragslage ermöglichte der Bank Cler schliesslich eine Kapitalstärkung in der Höhe von 7,2 Millionen Franken.