Die Union Bancaire Privée erzielte im ersten Semester 2020 zwar einen tieferen Reingewinn. Das operative Geschäft lief dabei aber besser. Das hatte auch mit der Coronakrise zu tun.
Die Genfer Union Bancaire Privée (UBP) erlitt im ersten Halbjahr 2020 einen Gewinnrückgang von 8 Prozent auf rund 108 Millionen Franken. Dem gegenüber stand aber ein deutlich besseres Betriebsergebnis von knapp 131 Millionen Franken gegenüber, was einer Steigerung von einem Fünftel gegenüber dem ersten Semester 2019 entspricht, wie die UBP am Freitag mitteilte.
Der Grund für die Diskrepanz war ein im Vorjahr erfolgter Immobilienverkauf in London, der das Ergebnis erheblich gesteigert hatte.
Stärke in der Krise
Die Genfer Privatbank zeigte in der Coronakrise Stärken: Sie zog Neugelder von 3,7 Milliarden Franken an und legte bei den Gebühreneinnahmen und im Handel im zweistelligen Prozentbereich zu. Das Zinsgeschäft litt allerdings auch, was sich im Geschäftsmix aber weniger stark auswirkte.
Die Märkte veranlassten die Kunden zwar zu einer deutlich höheren Aktivität an den Börsen. Doch sanken aufgrund der Kursentwicklung unterm Strich die verwalteten Vermögen der UBP auf 137,2 Milliarden Franken, nach 140,3 Milliarden Franken Ende 2019. Weil die die Privatbank ihre Kosten im ersten Halbjahr leicht zurückfuhr, war der positive Effekt auf das Betriebsergebnis deutlich.
Vorsichtig zurückhaltend
Im Ausblick bleibt CEO Guy de Picciotto vorsichtig. Die UBP werde eine zurückhaltende Anlagestrategie verfolgen.