Innert Jahresfrist ist die Zahl der offenen Stellen bei der Grossbank deutlich gestiegen. finews.ch hat untersucht, welche Leute am meisten gesucht sind.

Die Erholung ging zügig voran. Von August 2009 bis August 2010 erhöhte sich die Zahl der offenen Stellen bei der UBS in der Schweiz von 49 auf 593, wie Daten des Stellenportals JobDirectory.ch ergeben haben (vgl. Grafik). In diesem Sommer hatte die UBS zeitweilig bis zu 600 Stellen ausgeschrieben.

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Damit erreichte die Grossbank fast schon wieder das Niveau von vor der Krise. Unter diesen Prämissen dürfte nun eine gewisse Plafonierung erfolgen, allerdings auf sehr hohem Niveau, denn die Nachfrage nach guten Leuten hält unvermindert an.

Schliesslich soll der neue Werbeslogan «Wir werden nicht ruhen» nicht bloss ein Lippenbekenntnis sein.

Niemand kann ständig auf die Personalbremse stehen

«Die Entwicklung der offenen Stellen bei UBS zeigt auch, dass keine Firma dauerhaft auf die Personalbremse treten kann, ohne in Rückstand zur Konkurrenz zu geraten», sagt Chris Nokes, Gründungspartner der Firma Fenom, welche das JobDirectory-Portal betreibt. Jede Grossfirma brauche laufend «frisches Blut», das heisst, neue Mitarbeiter mit neuen Ideen «von aussen».

Gesucht werden vor allem Mitarbeiter mit Ausbildung respektive mit Berufserfahrung in Banking und Finance (vgl. nachstehende Grafik). Momentan gehören 433 oder 73 Prozent der offenen Stellen zu dieser Gruppe.

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Risk Management und Compliance haben – wen überrascht es – einen sehr hohen Stellenwert mit über 40 offenen Stellen bei den Jobs mit Ausbildung und Berufserfahrung. Das gleiche gilt für Controlling, Accounting und Reporting. Diese Berufsgruppen erhalten nun die Bedeutung, die für eine Bank von der Grösse einer UBS angemessen ist.

Gesunde Situation erreicht

Die zweite Gruppe von heute 92 Stellen sind im IT-Bereich und machen weitere 16 Prozent aus. Die restlichen 68 oder 11 Prozent der Stellen sind in klassischen Zentralfunktionen wie Marketing, Human Resources, Ausbildung, Einkauf und Sekretariat. Diese Mitarbeiter sind notwendig für die reibungslose Abwicklung des Daily-Business und dass die Bank innovativ bleibt.

Man kann die jetzige Verteilung der offenen Stellen als recht «gesund» betrachten, wie Stellenexperte Chris Nokes weiter ausführt.

Untersucht man alle Jobs nach Funktion, wird es interessant (vgl. nachstehende Grafik). Auf Top-Management-Stufe ist die Zahl der offenen Stellen relativ klein und macht nur 5 Prozent aus.

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Das weist darauf hin, dass während der letzten Jahre insgesamt vergleichsweise wenige Top-Manager mit Führungsverantwortung ihre Stelle verloren haben; abgesehen von den prominenten Fällen, über welche finews.ch regelmässig berichtet. Top-Shots werden auch weniger online, als vielmehr über gezielte Direct-Search-Mandate gesucht.

Vorher Generalisten, jetzt Spezialisten gefragt

Generalisten waren bisher gefragt. Sie haben einen rasanten Aufschwung erfahren, der sich nun aber markant abflächt. Dabei handelt es sich um offene Stellen für Senior Private Banker, Advisory & institutionelle Sales, Risk Manager, Compliance Manager, Financial Controller, Product Manager und Project Manager; das heisst für Mitarbeiter mit breiter und mehrjähriger Erfahrung (vgl. untenstehende Grafik).

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Diese Positionen sind nicht einfach zu besetzten, bildeten jedoch den ersten Schwerpunkt bei der Personalbeschaffung nach der Krise.

Kundenbeziehungen aufwärmen

Nun sind die Spezialisten im Aufwind. Diese sind vor allem in der Kundenberatung sowie im Bereich Operations tätig. Die Supporter demgegenüber haben an den Folgen der Reorganisation am meisten gelitten, werden nun aber wieder langsam gefragt.

Dabei handelt es sich um Jobs als Private Banking Assistent, Kundenbetreuer am Schalter und Telefon und Sachbearbeiter im Back-Office. Hier setzt UBS einen klaren Schwerpunkt, wieder gute Beziehungen zu allen Kundenkategorien herzustellen – nicht nur zu den superreichen HNWI.

Gute Karten für Berufseinsteiger

Erfreulich ist der Bestand an offenen Stellen für Berufseinsteiger. Es ist der UBS hoch anzurechnen, dass sie auch in schwierigen Zeiten so viele offene Stellen für Lehrlinge, Praktikanten und Hochschulabsolventen anbot und immer noch anbietet.

Zusammenfassend sieht man bei der Analyse der offenen UBS-Stellen in der Schweiz, dass die richtigen Leute für eine erfolgreiche Zukunft tatsächlich gesucht werden. Es ist daher zu hoffen, dass die ersten Zeichen des geschäftlichen Erfolgs der «neuen» UBS nicht die letzten sein werden.


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