Bis letzten Dienstag musste die UBS ihre Offshore-Tätigkeiten in den USA schliessen. Dies ist das Ende einer ganzen Ära – nicht nur für die UBS.
Mit dem erzwungenen Rückzug aus dem Offshore-Banking in den USA endet der Rechtsstreit zwischen den USA und der UBS. Jedenfalls auf dem Papier.
«Die Finma überwacht die Implementierung der befohlenen Massnahmen und die UBS ist auf bestem Weg, diese zu erfüllen», sagte ein FINMA-Pressesprecher gegenüber der Nachrichtenagentur «Dow Jones Newswires».
Ein dunkles Kapitel
Die amerikanische Securities and Exchange Comission (SEC) hatte der Schweizer Grossbank bis zum vergangenen Dienstag Zeit gegeben, sich vollends aus dem grenzübergreifenden Geschäft mit US-Kunden zurückzuziehen. Der ganze Prozess wurde seinerzeit durch den früheren UBS-Mitarbeiter und Whistleblower Bradley Birkenfeld ausgelöst, der als Kronzeuge für die USA gegen die Geschäftstätigkeiten der Grossbank aussagte und damit alles Rollen brachte.
Der Rest ist Geschichte: In einem ersten Schritt setzte sich der Bundesrat über einen Entscheid der FINMA und lieferte im Januar 2009 rund 250 Kundendaten an die USA – angeblich um diese zu besänftigen und eine Klage gegen die UBS zu verhindern.
Es kam jedoch noch dicker: Eine Klage gegen die UBS kam dennoch zustande. Schliesslich musste die Bank 4'450 Kundendaten an die USA liefern und sich aus dem US-Offshore-Geschäft zurückziehen. Damit ist nun ein Schlusspunkt unter ein dunkles Kapitel der Schweizer Bankengeschichte gesetzt worden.
Es bleibt ein Trümmerhaufen
Alles was der Schweiz bleibt, ist ein Trümmerhaufen. Die Reputation des einstigen Musterschülers im Bankenwesen ist im In- und Ausland angeschlagen. Viele Finanzhäuser haben sich vom US-Geschäft distanziert, was schlussendlich tiefere Gewinne und für die Schweiz tiefere Steuereinnahmen bedeutet.
Nun liegt es an allen Schweizer Banken, dem Ausland zu beweisen, dass das Swiss Banking auch teilweise ohne Offshore-Business das beste der Welt sein kann.