Bei der Entwicklung und Kommunikation der Credit-Suisse-Strategie unter dem scheidenden CEO Tidjane Thiam spielte ein britischer Investmentbanker eine entscheidende Rolle. Nun verlässt auch er die Bank.
Adam Gishen stiess im Herbst 2015 zur Credit Suisse (CS), praktisch zeitgleich mit CEO Tidjane Thiams Ankündigung der neuen Strategie der Bank. Nun verlässt er diese gleichzeitig mit seinem Chef, wie der «Tages-Anzeiger» (Artikel bezahlpflichtig) am Dienstag berichtete. Gishen reagierte nicht sofort auf eine entsprechende Anfrage von finews.ch.
Gishen, der als Partner der Londoner Investmentbanking-Boutique Ondra schon vor seinem Wechsel nach Zürich als Berater Thiams gearbeitet hatte, diente diesem zunächst als Senior Adviser, bevor er zuerst Investor Relations und danach den gesamten Kommunikationsbereich der Bank übernahm. Bei einem Revirement der Chefetage vor einem Jahr hatte er erneut zusätzliche Aufgaben übernommen, wie finews.ch berichtete.
Harter Kern
Zusammen mit einer kleinen Gruppe von hohen Managern der Credit Suisse gehörte Gishen zum harten Kern um Thiam. Ebenso wie der mittlerweile entlassene COO Pierre-Olivier Bouée und der ehemalige HR-Chef Peter Goerke kannte er den CEO bereits vor dessen Wechsel zur CS.
Thiam musste letzte Woche seinen Rücktritt bekanntgeben, nachdem der Ruf der Bank aufgrund eines Beschattungs-Skandals schaden zu nehmen drohte. In diesem Zusammenhang hatte sich auch die Kommunikationsabteilung unter Gishen einige Fehler geleistet.