Bei der Credit Suisse kommt es auch zu Veränderungen im Stab des CEO. Dabei dehnt ein Vertrauter von Tidjane Thiam seinen Wirkungsbereich nochmals deutlich aus.

Während Lara Warner, Lydie Hudson und Antoinette Poschung im Top-Management der Credit Suisse (CS) neue Positionen einnehmen, berichtete die Grossbank am Dienstag über weitere Personalveränderungen. Diese betreffen teils das unmittelbare Umfeld von CEO Tidjane Thiam.

So rapportiert neuerdings Saumya Bhavsar an Thiam persönlich. Die Chefin für weltweite Regulierungsfragen war zuvor der Compliance-Sparte von Warner untergeordnet. Der direkte Draht zum Chefbüro reflektiere die steigende Bedeutung der Beziehung der Bank zu den Behörden, wie sich der CEO in der Mitteilung zitieren liess.

Bhavsar arbeitete einst für das US-Schatzamt und später für die Schweizer Erzrivalin UBS, bevor sie 2017 zur CS stiess.

Ex-BMW-Mann bleibt

Bereits über einen direkten Draht zum Bankchef verfügt Adam Gishen, seines Zeichens Leiter Investor Relations sowie der Unternehmenskommunikation. Nun übernimmt dieser auch noch die Bereiche Marketing und Branding sowie die interne Kommunikation. Thiam kennt Gishen aus seiner Zeit als CEO des britischen Versicherers Prudential; der Ex-Lehman-Brothers-Banker Gishen war damals Partner bei der Investmentbank-Boutique Ondra, welche Prudential zeitweilig beriet.

Der Machtzuwachs von Gishen kann auch so verstanden werden, als Thiam in diesen Bereichen ebenfalls auf Nummer sicher gehen möchte. Dem Vernehmen nach hat sich der CS-CEO in der Aussenwahrnehmung der Bank zuweilen missverstanden gefühlt.

Auf Anfrage von finews.ch hin bestätigte die Grossbank zudem, dass der vormals fürs Marketing und Branding zuständige Steve Althaus nun an Gishen rapportieren wird. Die CS hatte Althaus 2016 extra vom Autobauer BMW geholt, wo er für die Markenführung verantwortlich gewesen war.

Bezwinger der SRU

Ebenfalls sehr am Herzen lag CEO Thiam, nicht mehr über die «bad bank» der CS, die so genannte Strategic Resolution Unit (SRU), sprechen zu müssen. Seit Ende letzten Jahres ist dies auch der Fall, da die Sparte fast zur Gänze abgewickelt und in die Bank reintegriert wurde. Viel Verdienst daran trägt Tim Blake, der unter Oberaufsicht von Finanzchef David Mathers die SRU abwickelte.

Blake, ein Veteran mit rund 20 Dienstjahren beim Institut, ist nun zum Vize-Risikochef unter Warner befördert worden.