Die Schweizer Fondsfirma GAM gibt im Streit mit der Börsenbetreiberin SIX um eine falsche Buchung nach. Sie akzeptiert den Entscheid, zahlt nun eine Busse und korrigiert den Fehler.
Auch das noch: Der sowieso schon in Turbulenzen steckende Vermögensverwalter GAM muss eine Busse von 400'000 Franken sowie damit verbundene Kosten von 100'000 Franken bezahlen.
Dies, weil das Unternehmen einen Entscheid der Sanktionskommission der SIX akzeptiert hat, laut dem der Vermögensverwalter die Bilanzierung zukünftiger Performance-Fee-Zahlungen als finanzielle Verbindlichkeit nach der Übernahme von Cantab Capital Partners LLP durch GAM im Jahr 2016 nicht richtig gehandhabt habe.
Gewinn unverändert
Das Unternehmen hält aber in einer Medienmitteilung fest, dass es seine Verantwortung für die Finanzberichterstattung sehr ernst nimmt und in diesem buchhalterischen Sachverhalt in gutem Glauben einen anderen Standpunkt vertreten hat, der auch auf Einschätzungen externer und unabhängiger Experten basiert hat.
Als Folge dieses Entscheids sei GAM nun verpflichtet, die finanzielle Verbindlichkeit zum Fair Value zu bilanzieren und die betroffenen historischen Vergleichswerte in der nächsten konsolidierten Jahresrechnung vom 20. Februar 2020 anzupassen. Das Unternehmen betont ebenfalls, dass sich der buchhalterische Sachverhalt auf die konsolidierte Jahresrechnung von GAM bezog und weder die Investmentfonds noch die Kunden betrifft, und dass der operative Gewinn vor Steuern für das gesamte Jahr 2019 weiterhin wohl etwa 10 Millionen Franken betragen wird.