Die geringe internationale Nachfrage nach Aktien des Ölkonzerns Saudi Aramco hat Folgen für die Credit Suisse. Ihre Rolle als Co-Lead-Bank ist sie los.
Ein grosser Börsengang verlangt nach vielen Banken, welche die Nachfrage nach Aktien koordinieren. So dachte der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman, als er vor rund vier Jahren den IPO des staatlichen Ölkonzerns Saudi Aramco anstiess und eine rekordhohe Bewertung von 2 Billionen Dollar anstrebte. Ganze neun Investmentbanken wählte Saudi Arabien anschliessend als Global Coordinators, darunter auch die Credit Suisse.
Nun fällt der Börsengang nicht ganz so gross aus. Nachdem die internationale Investorengemeinde kaum Begeisterung zeigte, die hohen Preisvorstellungen für die Aramco-Aktien zu erfüllen, braucht es die Global Coordinators nicht mehr.
Nur lokale Nachfrage
Wie die «Financial Times» (Artikel bezahlpflichtig) am Donnerstag schreibt, werden nur noch die britische HSBC sowie die lokalen Banken NCB Capital und Samba Capital die Kaufinteressen der Investoren koordinieren. Die CS steht plötzlich im Abseits, zusammen mit anderen Investmentbanken wie J.P. Morgan und Morgan Stanley. Sie haben keinen Einblick mehr ins grosse Orderbuch.
Die Aktien werden nun in erster Linie in Saudi-Arabien sowie an Investoren im Nahen Osten verkauft. 1,5 Prozent der Aramco-Aktien gelangen in den Handel und dürften rund 25 Milliarden Dollar einspielen. Die CS hat immerhin eine Banklizenz in Saudi-Arabien und kann die Aktien so vermarkten.