Als Geschäftsleitungsmitglied der Graubündner Kantonalbank muss Martina Müller-Kamp die Brücke zwischen den Weltmärkten und dem ländlichen Kanton schlagen. Worauf es dabei ankommt, erklärt sie im Interview mit finews.tv.
An der Graubündner Kantonalbank (GKB) zeigt sich der Spagat, den die Staatsinstitute leisten müssen, besonders deutlich: Im grössten Kanton der Schweiz muss die GKB bei den Kunden auch in entlegenen Tälern präsent sein, gleichzeitig gilt es, Rendite und Dienstleistungen auszubauen.
«Unsere Kundschaft ist sehr heterogen. Das bedeutet, dass wir eine Produkt- und Dienstleistungspalette haben, die breit ist und die trotzdem auf die individuellen Kundenbedürfnisse eingeht», sagte GKB-Geschäftsleitungsmitglied Martina Müller-Kamp im Interview mit finews.tv. «Neben den reinen Zahlen, der Produktpalette erwartet man von uns natürlich auch, dass wir die Kundenbedürfnisse kennen.»
Dementsprechend gibt sich die gebürtige Deutsche überzeugt, dass «Innovationskraft und Agilität» für die GKB wichtig seien. Nicht nur um die Kunden gut zu betreuen, sondern auch um für Arbeitnehmer attraktiv zu bleiben.
Müller-Kamp war bis Ende September Chief Investment Officer der GKB. Seitdem ist sie in die Geschäftsleitung aufgerückt, wo sie von CEO Daniel Fust die Geschäftseinheit Marktleistungen übernommen hat. Als neuer Leiter des Investment Center amtet seitdem Adrian Schneider.
Noch in ihrer alten Rolle sagte Müller-Kamp im Interview mit finews.tv, dass die Tiefzinspolitik, mit welcher die Nationalbanken die Wirtschaft ankurbeln, auch negative Auswirkungen haben könne. «So eine kontinuierliche Niedrigzinspolitik führt dazu, dass ein hoher Anreiz besteht, sich zu verschulden», sagte sie.
Schmerzhafte Blasen
Obwohl dadurch die Leute weniger sparen, fliesst die Liquidität in Immobilien und Anlageprodukte, deren Preise in den letzten Jahren entsprechend gestiegen sind.
«Langfristig kann das natürlich zu einer Blasenbildung führen und da wissen wir auch, Blasen lösen sich in der Regel eher schmerzhaft auf», warnte die promovierte Ökonomin.
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