Jürg Zeltner könnte vor einer Entscheidung stehen: Entweder Aufsichtsrat bei der Deutschen Bank oder CEO der KBL. Beide Posten zusammen ziehen die Zweifel von Regulatoren auf sich.
Deutsche Aufsichtsbeamte sollen Jürg Zeltners Berufung in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank genauer unter die Lupe nehmen, schreibt die Nachrichtenagentur «Bloomberg». Das Amt und Zeltners operativer Job als CEO der luxemburgischen KBL European Private Bankers seien nicht kompatibel und könnten zu Interessenkonflikten führen.
Die Deutsche Bank müsse Auswege finden, potenzielle Interessenkonflikte Zeltners zu vermeiden, sonst könnte der Ex-UBS-Manager gezwungen sein, den Aufsichtsrat wieder zu verlassen. «Bloomberg» bezieht sich dabei auf nicht genannte Quellen.
CEO-Posten bei KBL wieder abgeben?
Eine Möglichkeit wäre, dass Zeltner seinen CEO-Posten bei KBL wieder abgebe. Zeltner ist der jüngste Zugang im Aufsichtsrat der kriselnden Deutschen Bank und repräsentiert die Interessen eines der grössten Aktionäre, der katarischen Herrscherfamilie. Katar ist auch auch der Besitzer der KBL.
Die Deutsche Bank liess ausrichten, dass das Nominationskomittee alle möglichen Interessenkonflikte Zeltners untersucht und als marginal bewertet habe. Zeltner selber kommentierte den Bericht nicht.
In den Ausstand treten
Anstatt Zeltner aus dem Aufsichtsrat wieder zu entlassen, könnte die Deutsche Bank ihn veranlassen, sich bei gewissen Entscheidungen und Abstimmungen zu enthalten und in den Ausstand zu treten. Das wäre nichts Neues. Vergangenes Jahr trat Aufsichtsrat Norbert Winkeljohann in den Ausstand, als ein neuer Auditor für die Deutsche Bank gewählt werden musste. Winkeljohann war zuvor ein Topkader der PwC gewesen.