Der globale Asset Manager mit über 106 Milliarden Dollar Vermögen hält in seinem neuesten White Paper wenig von der Anlageklasse Staatsanleihen.
Anleger dürfen künftig von den Obligationen der Industriestaaten nicht viel erwarten, schreibt Edward Chancellor, Mitglied des Asset Allocation Teams von GMO.
«Momentan sind die Zinsniveaus äusserst tief. Nur unter einer Bedingung – nämlich, wenn die globale Wirtschaft wie in Japan einen anhaltenden deflationären Weg einschlägt – existiert die Chance auf eine vernünftige Rendite. In allen anderen Fällen bieten Regierungsanleihen mit langen Laufzeiten limitiertes Upside-Potenzial bei offenem Downside-Risiko. Ein solch asymmetrisches Auszahlungsprofil ist für Investoren nicht wirklich interessant», schreibt Chancellor.
Fiskaldefizite und hohe Eventualverpfichtungen
Die hohen Fiskaldefizite seien nicht einfach nur das Resultat der globalen Finanzkrise. In vielen Ländern seien sie von struktureller Natur, meint Chancellor. Zudem lasteten auf vielen Regierungen Eventualverpflichtungen zugunsten staatlicher Fonds, die in offiziellen Statistiken gar nicht erscheinen.
Weiter hinzu kommen die Garantien gegenüber Finanzinstituten, die in einzelnen Ländern – so auch in der Schweiz – die Staatseinnahmen bei weitem überschreiten. Belastend für die Staatshaushalte sei zudem der hohe Anteil an länderübergreifenden Verpflichtungen. Für viel Länder sei der Weg in die Inflation der bequemste Weg aus der Schuldenfalle.