Die internationale Vermögensverwaltung der Credit Suisse erhält eine neue Investmentchefin. Von ihr wird Grosses an der Kundenfront erwartet, wie finews.ch erfahren hat.
Nannette Hechler Fayd'herbe ist die Frau der Stunde in der internationalen Vermögensverwaltung (IWM) der Credit Suisse (CS). Wie einem internen Memo des obersten Investmentchefs der Bank, Michael Strobaek, zu entnehmen ist, wird sie zur Investmentchefin der Division ernannt. IWM bildet den Kern der Private-Banking-Offensive des CS und ist entsprechend wichtig für die Strategie von Konzernchef Tidjane Thiam.
Hechler löst dabei Michael O'Sullivan ab, der die Funktion seit Ende 2017 innehatte und seit 2007 für die CS tätig ist. Ob er beim Konzern bleiben wird, ist dem Vernehmen nach offen.
Hechler ist selber ein Urgestein bei der zweitgrössten Schweizer Bank. 1999 stiess sie als Leiterin des Anleihen-Research zum Institut, verantwortete ab 2013 die Investmentstrategie der CS-Privatbank und war Mitarchitektin der «Houseview», die alle Anlageprozesse bei der Bank den Markteinschätzungen des Komitees um Strobaek unterwirft.
Finesse gefragt
Ebenfalls gilt sie als Vordenkerin der Investment-«Megatrends», die bei den Kunden der Bank offenbar gut ankommen. Auf Gruppenebene amtete die zweifache Mutter, die privat gerne segelt und Klavier spielt, als globale Leiterin Economics & Research neben dem gebürtigen Dänen Strobaek.
Das feine Gespür für Kundenwünsche soll sie jetzt in den Dienst des IWM stellen; ihre «Finesse» mit Kunden werde dem IWM helfen, einen wichtigen Beitrag zu den ehrgeizigen Zielen der Bank zu leisten, heisst es in der internen Mitteilung.
Tatsächlich ist die CS – wie alle Schweizer Privatbanken – mit der Situation konfrontiert, dass sich die Kundschaft an der Börse kaum exponieren will. Dies hat vor allem ab vergangenem November dem Geschäft zugesetzt. Entsprechend sind wohl Personen gesucht, welche diese «Blockade» zu lösen vermögen. Laut der CS entspricht die Ernennung der Strategie, die Kundennähe ins Zentrum zu stellen.
Burkhard Varnholt springt ein
Hechler behält dabei ihre Funktion auf Gruppenebene. Um sie zu entlasten, wird die bisher von ihr geführte Abteilung für Investmentstrategie interimsmässig an Burkhard Varnholt berichten, den flamboyanten Investmentchef der Schweizer Universalbank der Credit Suisse (SUB).
Damit bleiben die Anlageprozesse der Grossbank in Bewegung. Wie auch finews.ch berichtete, war es vergangen Januar in der Einheit Impact Advisory and Finance (IAF) zu personellen Veränderungen bekommen. Anja Hochberg, wie Hechler eine Vorzeigefrau bei der CS, musste damals ihren Posten räumen. Sie ist aber weiterhin für das Institut tätig.