Demnächst wird zum ersten Mal eine Mission im Weltraum ausschliesslich von Frauen durchgeführt. Der Trend dahinter ist laut der Schweizer Grossbank UBS bis zu 12 Billionen Dollar wert. 

Am 29. März führt die amerikanische Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft (NASA) den ersten sogenannten «all-women spacewalk» in der Geschichte der amerikanischen Raumfahrt durch.

An der Aussenseite der Internationalen Raumstation ISS müssen Batterien ausgetauscht werden. Die mit dem Ersatz betrauten Astronautinnen, Anne McClain und Christina Koch, sowie das direkt an der Mission beteiligte Bodenpersonal, Flight Director Mary Lawrence und die Flight Controller Kristen Facciol and Jackie Kagey – alles Frauen, wie der Wirtschafts- und Finanznachrichtensender «CNBC» berichtete.


Das ist ein Novum für die sonst überaus männerdominierte Branche der Raumfahrt. Und die steht nicht still: Die Schweizer Grossbank UBS glaubt sogar, dass die wirtschaftlichen Implikationen der sogenannten Space Economy enorm sein werden. 

Steigende Investitionen

So sagt zum Beispiel Carl Berrisford, ein Analyst aus dem Chief Investment Office (CIO) der UBS, in einem Blogpost der Bank: «Die Raumfahrtwirtschaft befindet sich an einem Wendepunkt, der durch niedrigere Eintrittsbarrieren und eine steigende Nachfrage nach Raumfahrttechnologie getrieben wird.»

Sein Büro glaubt, dass die Kombination aus sinkenden Kosten für den Start von Raketen und Fortschritten in der Satellitentechnologie den Wert der Raumfahrtwirtschaft von derzeit 340 Milliarden Dollar auf fast 1 Billion Dollar in den nächsten zwei Jahrzehnten steigern wird.

Nicht zuletzt, weil die Nutzung von Satelliten nicht wie früher dem Militär und den Regierungen vorbehalten sein wird, sondern wie das Beispiel des satellitengestützten Breitband-Internetzugangs zeige, auch in private Sektoren überschwappe. 

Gleichberechtigung = Wirtschaftswachstum

Dass die Weltraummission Ende März von Frauen durchgeführt wird, nimmt die UBS zum Anlass, im gleichen Atemzug die Gleichberechtigung von Mann und Frau, beziehungsweise natürlich vor allem deren wirtschaftlichen Nutzen anzuführen. 

CIO-Strategin Michelle Laliberte erklärt: «Es ist zwar alles andere als das einzige Argument für die Gleichstellung der Geschlechter, aber die wirtschaftlichen Anreize sind überzeugend.» Studien deuteten darauf hin, dass die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern ein starker Motor für das Wirtschaftswachstum sein könnte.

Laliberte weiter: «In den USA liegt die Erwerbsquote (der Geld verdienende Anteil, Red.) der Frauen bei 57,5 Prozent, gegenüber 69,3 Prozent bei Männern.» Studien zeigen, dass eine Verringerung der Kluft zwischen der Erwerbsquote von Männern und Frauen auf der ganzen Welt bis 2025 12 Billionen Dollar zum globalen BIP beitragen könnte, was einem Wachstum von etwa 11 Prozent entspricht.»